Wie die Coop-Tochter am Donnerstag mitteilte, ist das Umsatzwachstum vor allem letztjährigen Akquisitionen zu verdanken: Die Firma hatte 2016 unter anderem den österreichischen Geflügelspezialisten Hubers übernommen sowie in der Schweiz den Salat-Produzenten Eisberg, den Gastrozulieferer Geiser und den Charcuteriespezialisten Cher-Mignon.
Weit über die Hälfte des Umsatzwachstums stammt denn auch aus dem Segment Bell International. In der Schweiz legte der Semesterumsatz nur um 3,1 Prozent zu, dies fast nur dank den Zukäufen.
Das gesamte Absatzvolumen der Bell Food Group betrug im ersten Halbjahr knapp 223ʼ800 Tonnen. Es stieg so im Vergleich zum Umsatz überproportional, nämlich um 16,6 Prozent oder rund 31'800 Tonnen. - Dass Bell unter dem Strich pro Tonne weniger verdiente, weist auf starken Preis- und Margendruck hin.
Auch beim Volumenwachstum entfällt der Grossteil auf das Ausland, rund drei Viertel. Neben Österreich wird dabei auf Polen verwiesen. In der Schweiz stieg derweil die Tonnage nur um 1,4 Prozent; ohne Aquisitionen wäre das Volumen im Bell-Heimmarkt gesunken. Nach einem schwachen Jahresstart habe die Schweizer Grillsaison gut begonnen.
Der Personalbestand der Gruppe legte gegenüber der Vorjahrespriode um 3,6 Prozent zu auf 10'401 rechnerische Vollzeitstellen.
Die erst Ende Mai 2017 bekannt gegebene vollständige Übernahme der Hilcona-Gruppe ist im Semester-Abschluss noch nicht abgebildet; das grüne Licht der Wettbewerbsbehörden wird Ende des dritten Quartals erwartet. Hingegen ist der Verkauf des Filialgeschäfts in Tschechien - ein Management-Buyout - darin berücksichtigt.
Das operative Ergebnis (EBIT) liegt mit 65,4 Millionen Franken rund 4,4 Millionen über Vorjahr. Dies Steigerung des Betriebsgewinns sei vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Rohstoffpreise für Schweinefleisch in Deutschland, Frankreich und Osteuropa «solide» und «erfreulich», schreibt das Unternehmen.
Die Bell Food Group geht auch für die zweite Jahreshälfte nicht von markant tieferen Schweinefleisch-Rohstoffpreisen in Europa aus. Kostensenkungsmassnahmen würden konsequent vorangetrieben, heisst es weiter. Die Gruppe setzt weiter auf den Convenience-Markt. Sie geht davon aus, dass dieser in Europa weiter wächst.