Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im vergangenen Jahr 216,7 Millionen Franken. Das sind 7 Prozent mehr als noch im Vorjahr, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Den operativen Gewinn (EBIT) steigerte Emmi um 4,8 Prozent auf 284,1 Millionen Franken. Die Profitabilität nahm ebenfalls zu: Sowohl die operative als auch die Reingewinnmarge stiegen um 0,4 Prozentpunkte an.
Die Aktionäre sollen nun eine höhere Dividende von 14,00 Franken je Aktie erhalten. Das ist 1,00 Franken mehr als noch im Vorjahr. Die veröffentlichten Zahlen liegen - ausser bei der Dividende - minimal über den Analysten-Erwartungen.
Den Umsatz hatte das Unternehmen bereits Ende Januar kommuniziert: Er stieg um 5,6 Prozent auf 3,91 Milliarden Franken. Davon waren jedoch 2,3 Prozent auf Akquisitionseffekte durch den Kauf der Chäs Hütte Zollikon, der Emmi Dessert USA, des Feta-Herstellers Athenos in den USA sowie durch den Verkauf des spanischen Ziegenkäsegeschäfts Lácteos Caprinos zurückzuführen. Organisch, das heisst aus eigener Kraft, betrug das Plus 3,6 Prozent.
Das positive Ergebnis führt Emmi auf sein diverses Sortiment, seine Länderverteilung und die starken Marken zurück. Besonders gefragt waren bei den Konsumenten Markenprodukte wie Caffè Latte oder Kaltbach Käse. Ausserdem erzielte das Unternehmen erstmals rund 60 Prozent seines Umsatzes im Ausland, womit die Länderaufteilung immer wichtiger wird. Als weiteren Erfolgsfaktor sieht Emmi seine «anpassungsfähige Organisation».
Engpässe bei Lieferanten, in der Logistik und auf dem Arbeitsmarkt hätten Emmi allerdings stark gefordert. Zusätzlich machten dem Unternehmen auch die teilweise massiv höheren Rohstoff-, Material- und Energiepreise zu schaffen. Einen Teil dieser Mehrkosten habe das Unternehmen allerdings dank vorausschauender Planung, verbesserter Effizienz und regionaler Lieferketten kompensieren können.
Das Management geht laut der Mitteilung davon aus, dass die schwierigen Rahmenbedingungen, die Unsicherheiten und der Inflationsdruck noch länger anhalten dürften. Auch die Rohstoff-, Material-, Logistik- und Energiekosten würden wohl weiterhin hoch bleiben, was die Inputkosten erheblich nach oben treibe.
Emmi wird deshalb die Preise für seine Produkte erhöhen. Zudem werde das Unternehmen aber auch gezielt in Wachstum und Effizienzsteigerung investieren.
Die Pandemie fordert das Unternehmen weiterhin heraus. Sie dürfte laut der Einschätzung der Verantwortlichen das Geschäftsjahr 2022 beeinflussen, was sich vor allem im Bereich Food Service zeigen dürfte. Dieser Bereich, in dem Emmi unter anderem die Gastronomie beliefert, dürfte weiterhin unter dem Niveau von vor der Krise abschneiden.
Emmi geht im aktuellen Jahr für die gesamte Gruppe von einem organischen Umsatzwachstum von 2,5 bis 3,5 Prozent aus, während die Division Schweiz nochmals etwas schrumpfen werde, die Divisionen Europa und Americas jedoch weiter wachsen dürften. Emmi peilt einen EBIT von 290 bis 305 Millionen Franken und eine Reingewinnmarge zwischen 5,0 und 5,5 Prozent an.
(SDA)