So legte der Nettoumsatz um 6,2 Prozent auf 2,11 Milliarden Franken zu, wie das mehrheitlich Coop gehörende Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das Wachstum sei auf die Erholung des Geschäftsfeldes Convenience, die erhöhte Auslastung im Betrieb im österreichischen Marchtrenk sowie auf rasch umgesetzte Preiserhöhungen aufgrund der Teuerung zurückzuführen.
In Bezug auf die Corona-Situation habe sich die erwartete Normalisierung ergeben. Entsprechend habe sich der Absatzkanal Food Service deutlich erholt, wogegen die coronabedingt hohen Retailumsätze wieder etwas zurückgingen.
Der mit einem Umsatzanteil von der Hälfte grösste Bereich Bell Schweiz hat den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr nur knapp gehalten. Hauptverantwortlich dafür ist die Veränderung im «Kanalmix» durch den Rückgang der Detailhandelsumsätze nach Corona.
Der Bereich Bell International sowie die drei neu geschaffenen Geschäftsbereiche Eisberg, Hilcona und Hügli legten dagegen allesamt zweistellig zu. Die letzten drei Bereiche gingen bei der jüngsten Neuorganisation aus dem ehemaligen Bereich Convenience hervor.
Der Reingewinn lag wegen der negativen Währungsentwicklung mit 40,2 Millionen Franken um knapp einen Fünftel unter dem Vorjahreswert. Damit lag das Reinergebnis etwas hinter den Erwartungen zurück, mit dem operativen Ergebnis und dem Umsatz hat Bell aber besser abgeschnitten als gedacht.
«Wenn Corona nicht wieder kommt, werden wir weiter wachsen. Ich bin guter Dinge, dass wir nicht Schiffbruch erleiden», sagte CEO Lorenz Wyss an der Präsentation der Halbjahreszahlen mit Blick auf die kommenden Monate. Dass es auf und ab gehen kann, zeigt schon der durchzogene Start ins zweite Halbjahr. «Der Absatz im Juli war nicht gut, im August läuft es hingegen wieder besser», so Wyss.
So habe sich etwa der für den Convenience-Bereich wichtige Gastronomie-Sektor nach der Aufhebung der Corona-Einschränkungen gut erholt. Der Juli sei dann wieder schwächer gewesen und im August zeige sich nun wieder eine Aufholtendenz.
Bell geht für das zweite Semester davon aus, dass die Energie- und Transportkosten weiter steigen werden und es schwierig bleiben wird, Personal zu finden. Ebenso werde es wegen der anhaltenden Trockenheit oder dem Mangel an Düngemitteln weiterhin Probleme bei der Beschaffung von Rohstoffen für die Nahrungsmittel geben.
(SDA)