Elektromobile sind ein Segen für die Umwelt. Allerdings haben sie oft einen Tolggen im Reinheft ihrer Ökobilanz, nämlich die ressourcenintensiven Lithium-Ionen-Batterien, die mangelhaft recycelt werden.
Verantwortungsvollere Hersteller - auch Kyburz - beauftragten bisher auswärtige Spezialfirmen mit dem Recycling. Diese schreddern die Batterien und schmelzen sie wieder ein oder behandeln sie mit Chemikalien.
Beides verbraucht viel Energie: Beim heissen (Schmelz)verfahren (Pyrometallurgie) gehen wertvolle Rohstoffe verloren, das kalte, (chemische) Verfahren (Hydrometallurgie) belastet die Umwelt. Ganz abgesehen vom Transport der ausgedienten Akkus zu den Recyclingfirmen und zurück, der auch nicht gerade klimaneutral ist.
Das alles ist nicht nachhaltig, wie Kyburz anlässlich der Eröffnung ihrer hausinternen Recycling-Anlage am Freitag bemängelte. Auf der Suche nach einer Alternative stiess das Unternehmen auf Olivier Groux. Der gelernte Chemielaborant hatte im Rahmen seines Bachelor-Studiums Umweltingenieurwesen an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) einen Weg gesucht, wie sich Lithium-Ionen-Batterien nachhaltig recyceln lassen.
Einen Recycling-Prozess zu entwickeln, der effizient, umweltschonend und sicher ist, war sein Ehrgeiz. Seine Lösung: optimales Entladen, eine sorgfältige Zellenzerlegung und eine Aufreinigung mittels Wasser statt Chemikalien.
Geschäftsführer Martin Kyburz überzeugte die Idee und so stellte er Olivier Groux als Projektverantwortlichen ein. «Wir legen grossen Wert auf Nachhaltigkeit und suchen nach Wegen, wie wir die Ideen der Circular Economy in unserem Betrieb umsetzen können. Eine Inhouse-Anlage für das Recycling unserer Akkus ist ein grosser Schritt in diese Richtung», lässt sich Martin Kyburz in einer Mitteilung vom Freitag zitieren.
Videos: https://youtu.be/HL6xscxzEJ8 https://youtu.be/3YlIQ9fUnmk
(SDA)