Zwischen dem 1. Juli 2017 und dem 30. Juni 2018 wurden rund 70'000 Eigentumswohnungen auf Internetportalen zum Kauf angeboten. Das sind 3,5 Prozent mehr als noch in der Vorjahresperiode. Gleichzeitig finden die Wohnungen schneller einen Käufer. Das zeigt die am heutigen Mittwoch erschienene Online Home Market Analysis des Swiss Real Estate Institute der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und von Homegate.ch.
Sie analysierten das Angebot und die Nachfrage anhand von Eigentumswohnungs-Inseraten aller grossen Schweizer Immobilienmarktplätze im oben genannten Zeitraum.
Ein Blick auf die Grossregionen zeigt: In Zürich, der Innerschweiz, Nordwestschweiz, Ostschweiz und dem Tessin wurden mehr Eigentumswohnungen ausgeschrieben und fanden schneller einen Käufer als noch vor einem Jahr.
Schlusslicht Tessin
In Zürich stieg das Angebot um acht Prozent und die Insertionszeit sank von 74 auf 59 Tage. In den ländlichen Pendlergemeinden rund um Zürich wurden hingegen nicht mehr Wohnungen ausgeschrieben, die angebotenen Eigentumswohnungen wurden jedoch sehr schnell verkauft – im Schnitt nach 53 Insertionstagen, 113 Tage schneller, als in der Vorjahresperiode.
Auch in den Regionen Espace Mittelland, Waadt und Wallis ist die Insertionszeit überproportional stark zurückgegangen. Mit 5870 Inseraten bleibt das Angebot im Espace Mittelland fast konstant. Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen scheint jedoch gestiegen: 61 Tage mussten sich Verkäufer gedulden – 29 Tage weniger als im Vorjahr.
Im Schweiz-Vergleich warten Verkäufer im Tessin am längsten auf einen Interessenten: Mit 99 Tagen bleiben Inserate am längsten auf Onlineplattformen unbeantwortet. Doch gegenüber der Vorjahresperiode nahm die Insertionszeit um 15 Tage ab.
Schweizer Wirtschaft läuft auf Hochtouren
«Die aktuell gute Konjunktur und die weiterhin tiefen Hypothekarzinsen beflügeln den Kauf von Wohneigentum», sagt Peter Ilg, Leiter des Swiss Real Estate Institute der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich.
Eigentumswohnungen würden zudem weiterhin als Anlageobjekte gekauft. Auch führe der Preisanstieg von Einfamilienhäusern dazu, dass Personen, die Wohneigentum erwerben wollten, sich zunehmend Eigentumswohnungen zuwenden müssten.
Klein und günstig ist gefragt
Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen ist weiterhin in den Zentren sehr hoch, wobei vor allem ein Mangel an kleinen und günstigen Wohnungen herrscht.
Günstige Eigentumswohnungen für weniger als 1 Million Franken und kleine Objekte mit drei und weniger Zimmern werden am stärksten gesucht. Diese Wohnungen finden in den meisten untersuchten Städten am schnellsten einen Käufer.
In Genf sind Wohnungen am teuersten
Die teuersten Eigentumswohnungen finden sich in den Städten Genf und Zürich: Im Schnitt wurden hier pro Quadratmeter 12'900 und 12'500 Franken verlangt. Günstig ist es hingegen in den Städten St. Gallen und Bern. Hier bekommt man den Quadratmeter schon für die Hälfte.