Die Hetze gegen UberPop-Chauffeure in der Schweiz nimmt grössere Ausmasse an. Gegen ein Dutzend Zürcher Täxeler stellte Fahrer des Taxi-App-Dienstes in der Nacht auf Samstag. Beim berühmten Club Kaufleuten kesselten sie Uber-Fahrzeuge ein und hinderten die Fahrer bei der Abfahrt. Das belegen Fotoaufnahmen, die BLICK exklusiv vorliegen.
Die Taxifahrer in Zürich stehen seit einiger Zeit auf Kriegsfuss mit Uber. Sie werfen der Konkurrenz vor, sich nicht an das Gesetz zu halten und die Preise im Taximarkt kaputt zu machen.
Einer der Beteiligten gestern Nacht in Zürich war Roland Höhn (63). «Wir lassen uns unser Geschäft nicht durch die illegalen Uber-Fahrten kaputt machen», sagt der Vorstand der Taxisektion Zürich zu BLICK. Jetzt habe die Öffentlichkeit wieder einmal gemerkt, «dass hier etwas gewaltig schief läuft». Höhn: «Und die Polizei weiss jetzt auch, dass fertig ist mit den Uber-Spielchen.»
Polizei geht zwischen Streithähne
Die Zürcher Stadtpolizei bestätigt gegenüber BLICK die Vorfälle von letzter Nacht. Ein Streifenwagen sei vorgefahren, die Polizei zwischen die Streithähne gegangen. Schliesslich hätten die Polizisten die «Aktion» aufgelöst. Zu Verhaftungen ist es offenbar nicht gekommen. Zu einer Kontrolle von Uber-Fahrern jedoch schon, sagt ein Beteiligter zu BLICK.
Höhn von der Taxisektion Zürich verbucht die Anti-Uber-Aktion in der Nacht auf Samstag nur teilweise als Erfolg. «Viele Uber-Fahrer sind uns durch die Lappen gegangen», sagt Höhn. Beim nächsten Mal müsse man schauen, dass man einen besseren Ort als jenen beim Kaufleuten wähle. Denn: «Schon am Dienstag besprechen wir neue Aktionen. Wir werden ganz sicher weiter Lärm gegen Uber machen», versichert Höhn.
Bereits am letzten Wochenende führte eine Täxeler-Attacke in Basel auf Uber-Fahrer zu einem Polizei-Einsatz. In der Nacht auf Samstag gingen an der Heuwaage gegen 20 Täxeler auf einzelne Uber-Fahrer los. Sie wurden eingekesselt und zur Rede gestellt. Als die Lage zu eskalieren drohte, ging die Polizei dazwischen (BLICK berichtete).