Nach US-Sanktionen weibelt der Oligarch um Unterstützung
Vekselberg tourt durch die Schweiz

Anfang April die Schocknachricht: Viktor Vekselberg und Renova finden sich auf einer Sanktionsliste der US-Regierung. Sofort musste die Beteiligungsfirma im Fall von Sulzer handeln. Nun soll der Chef persönlich in der Schweiz sein.
Publiziert: 21.04.2018 um 12:29 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:35 Uhr
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Gegen Viktor Vekselberg und seine Unternehmen verhängte die US-Regierung Anfang April Sanktionen. Ihm ist es nun unter anderem verboten in die USA einzureisen. Dort leben seine Tochter und sein Sohn. Beide sind wie auch Vekselbergs Frau US-Bürger.
Foto: SERGEI KARPUKHIN

Seit gestern Abend soll Viktor Vekselberg in der Schweiz sein. Das ist aus dem Umfeld seiner Beteiligungsfirma Renova zu hören. Der Grund für seinen Besuch sind die Sanktionen, welche die US-Regierung vor 16 Tagen gegen ihn, sein Unternehmen und weitere Russen verhängt hat. 

Hinter den Kulissen sucht Renova nun den Kontakt zu Schweizer Behörden und Banken. Auf Unterstützungs-Tour ist das Unternehmen auch bei anderen europäischen Regierungen. Besonders wichtig ist aber die Schweiz. Hierzulande ist Renova mit Sulzer, OC Oerlikon und Schmolz + Bickenbach gleich an drei international tätigen Firmen beteiligt. Im Renova-Umfeld zeigt man sich denn auch erstaunt, dass die Firma trotz dieser internationalen Ausrichtung Ziel der Sanktionen wurde.

Schnelle Lösung bei Sulzer

Im Fall von Sulzer war Renova zu mehr als 50 Prozent beteiligt, als am Freitagnachmittag, 6. April, die Sanktionen begannen. Eiligst wurde über das Wochenende ein Deal ausgehandelt. Renova verkaufte 5 Millionen Aktien an Sulzer. Vom Erlös hat das Unternehmen vorerst nichts, das Geld liegt blockiert auf einem sogenannten Escrow Konto. Nur so hat die zuständige US-Behörde Ofac (Office of Foreign Assets Control) grünes Licht für den Verkauf gegeben.

Hat jemand ganz oben zu Gunsten von Renova interveniert? Dafür spricht, dass so schnell eine Lösung gefunden wurde. Anders in Italien, hier wartet Renova bei seiner Beteiligung an Octo Telematics, die dem Sulzer-Fall gleicht, noch immer auf das Okay von Ofac. 

Neben den Geldern aus dem Sulzer-Deal sind auch alle Dollar-Bankkonten von Renova gesperrt. Teilweise sollen auch Privatkontos von Mitarbeitern blockiert worden sein. 

Kein Besuch bei der Familie

Ein Ausstieg aus den Schweizer Beteiligungen ist aktuell keine Option. Renova sieht sich als strategisch langfristiger Investor. Zudem wäre ein Verkauf unter den bestehenden Sanktionen kaum möglich. War doch schon die Reduktion bei Sulzer ein Kraftakt, der mit blockierten Geldern endete. 

Die Schweiz wird wohl nicht Vekselbergs letzte Station auf seiner Goodwill-Tour sein. Ausgeschlossen ist aber eine Reise in die USA, auch wenn dort seine Tochter und sein Sohn leben. Die Sanktionen verbieten ihm die Einreise. (jfr)

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