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Nach Subventions-Bschiss
Post verkauft Carpostal in Frankreich mit Millionenverlust

Postauto stösst die französische Tochterfirma ab: Nun ist der Deal mit der SNCF-Tochter Keolis unter Dach und Fach. Das Resultat: ein Millionenverlust.
Publiziert: 30.09.2019 um 14:23 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2019 um 15:49 Uhr
Erst kürzlich hatte die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) das Risikomanagement der Post im Fall von Carpostal France kritisiert.
Foto: Keystone

Am 27. Mai 2019 hat die Schweizerische Post angekündigt, Carpostal France zu verkaufen. Am 26. September 2019 hat die französische Wettbewerbsbehörde in Paris dem Antrag für den Verkauf von Carpostal France an die Keolis S.A. nun zugestimmt.

«Mit dem Verkauf löst die Post das im vergangenen Jahr abgegebene Versprechen ein, als Teil der strategischen Neuausrichtung von Postauto den geordneten Ausstieg aus dem Frankreichgeschäft zu prüfen», schreibt der Staatsbetrieb in einer Mitteilung.

Post hofft auf «sozialverträgliche Eingliederung»

Die Post habe mit dem französischen Unternehmen Keolis S.A. eine Käuferin gefunden, die über einen guten Ruf verfüge und die eine sozialverträgliche Eingliederung von Carpostal France vorsehe, teilt die Post mit. So übernimmt Keolis alle Gesellschaften, inklusive Betriebspersonal und Fahrzeuge. Der Verkauf von Carpostal France schaffe für das Unternehmen und die rund 1200 Mitarbeitenden in Frankreich eine langfristige Perspektive, glaubt der gelbe Riese.

Nach einem wirtschaftlich schwierigen Start konnte der französische Ableger in den letzten Jahren laut Post finanziell stabilisiert werden. Carpostal France befindet sich laut Post heute in einem guten und wettbewerbsfähigen Zustand.

Mit Millionenverlust verkauft

Somit könne Keolis Carpostal France zu einem Unternehmenswert von rund 62 Millionen Franken übernehmen. Zum Verkauf gehören die Aktien von Carpostal France SAS, inklusive ihrer 18 Tochtergesellschaften. Im Verkaufspaket sind sämtliche Aktiven (Fahrzeuge, Liegenschaften und Mobilien) und Passiven der einzelnen Gesellschaften enthalten.

Aus dem Verkauf verzeichnet die Post laut eigenen Angaben einen Verlust von voraussichtlich rund 19 Millionen Franken auf den Buchwerten. Der negative Effekt aus der Währungsumrechnung betrage 14 Millionen Franken. 

Finanzkontrolle: Risiko statt Chance

Erst kürzlich hatte die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) das Risikomanagement der Post im Fall von Carpostal France kritisiert. Im Sommer 2018 war bekannt geworden, dass die Post auch im Ausland nicht sauber abgerechnet hatte. Wegen unzulässiger Subventionen musste sich Carpostal France mit über sechs Millionen Euro freikaufen.

Die Rentabilität von Carpostal France sei schon in früheren Jahren unbefriedigend gewesen, hiess es in dem am vergangenen Mittwoch veröffentlichten EFK-Bericht. Mit 19 Millionen Franken Kapitalerhöhungen und 57 Millionen Franken Schulden gegenüber dem Konzern sei eine Rendite im Frankreich-Geschäft immer unrealistischer geworden.

Trotzdem sei Carpostal France vom Konzern bis Ende 2017 als «Chance» statt als Risiko eingestuft worden. Auch der Rückzug aus dem Frankreich-Geschäft wird von der Finanzkontrolle als Risiko eingestuft. (zas)

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