Nach Streik
Boeing erzielt Einigung mit Gewerkschaften

Im seit Wochen andauernden Tarifkonflikt beim US-Flugzeugbauer Boeing ist nach Angaben der Gewerkschaft eine Grundsatzeinigung erzielt worden. Die Gewerkschaft IAM teilte am Samstag mit, das nun ausgehandelte Angebot sei es «wert, in Betracht gezogen zu werden».
Publiziert: 19.10.2024 um 20:05 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2024 um 20:45 Uhr
Eine Veranstaltung der Boeing-Belegschaft am 15. Oktober in Seattle. (Archivbild)
Foto: Manuel Valdes
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Wegen des Streits um einen neuen Tarifvertrag waren mehrere Zehntausend Boeing-Mitarbeiter Mitte September in den Streik getreten. Das Angebot werde den Mitgliedern am kommenden Mittwoch zur Abstimmung vorgelegt, teilte die Industriegewerkschaft auf dem Onlinedienst X weiter mit. Sie vertritt Hunderttausende Mitarbeiter in einer Vielzahl von Branchen. 

Boeing bestätigte die Grundsatzeinigung und erklärte, das nun vorliegende Angebot sehe eine Gehaltssteigerung um 35 Prozent über einen Zeitraum von vier Jahren vor sowie eine einmalige Bonuszahlung in Höhe von 7000 Dollar.

Der Streik bei Boeing in der Region Pacific Northwest rund um die US-Metropole Seattle hatte am 13. September begonnen, rund 33'000 Mitarbeitende hatten die Arbeit niedergelegt. Wegen des Arbeitskampfs kam die Montage der Boeing-Maschinen 737 Max und 777 praktisch zum Erliegen.

Streik kostete Milliarden

Die Unternehmensberatung Anderson Economic Group schätzte die durch den Streik verursachten Kosten am Freitag auf 7,6 Milliarden Dollar, davon allein für Boeing 4,35 Milliarden Dollar. Das Unternehmen ist aber nicht nur wegen des Streiks finanziell angeschlagen. Schon vor dem Arbeitskampf hatte der Flugzeugbauer zahlreiche Probleme, die unter anderem die Sicherheit seiner Maschinen betrafen.

Zweieinhalb Wochen vor der Präsidentschaftswahl am 5. November ist das nahende Ende des Streiks bei dem Vorzeigeunternehmen der US-Luftfahrtindustrie eine gute Nachricht für die amtierende Regierung. Vizepräsidentin Kamala Harris tritt als Kandidatin der Demokratischen Partei gegen den republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump an, dem in den Umfragen eine grössere Kompetenz in der Wirtschaftspolitik zugetraut wird.

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