Der moderne Mensch kauft nicht, er leiht. Das hat das Singapurer Unternehmen oBike erkannt und in mehreren Ländern einen Velo-Leihservice lanciert. Seit Juli stehen die Fahrräder auch in Zürich.
Die Idee stösst auf Anklang: Die oBike-App wurde in der Schweiz bereits 10'000 Mal heruntergeladen. «Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden», sagt Sprecher Sis Timberg zu BLICK.
Zürich war erst der Anfang: Nächste Woche lanciert oBike den Leihservice in Luzern. Zudem laufen aktuell Verhandlungen mit Bern und Basel.
So funktionierts: Die App lotst den Kunden zum nächsten Velo. Rund 900 Drahtesel stehen in der Limmatstadt. Parkiert werden sie nicht in eigenen Stationen, sondern in öffentlichen Veloständern. Leih-Kosten: 1.50 Franken pro halbe Stunde. Vor der ersten Reservation muss man eine Kaution von 130 Franken digital hinterlegen.
Ärger am Veloständer
In Zürich klappte das System am Anfang überhaupt nicht. Veloständer waren verstopft mit den grau-orangenen Velos, Beschwerden häuften sich. Damit ist jetzt Schluss: «Wir haben mit den Verantwortlichen vereinbart, dass die Bikes in grösseren Abstellanlagen höchstens zehn Prozent der Plätze belegen sollten», sagt Mike Sgier, Sprecher der Stadt Zürich.
Weniger Ärger gibts auch dank einem Partnerunternehmen des Velo-Verleihers. Das parkiert laufend Fahrräder um und repariert sie wenn was klappert. Zwei Vollzeitstellen sind dafür nötig.
Moderne Veloverleihe planen auch Schweizer Grossstädte. In Zürich gibt es ab nächstem Frühling das Züri-Velo. Über 2200 Drahtesel werden zur Verfügung stehen. Ein Teil davon fährt elektrisch. Bern plant ein ähnliches Projekt.