Der Schweizer Uber-Konkurrent Yourtaxi hat die ersten Konsequenzen aus dem Daten-Skandal gezogen: Das Unternehmen zog der Website den Stecker. Sie war am Sonntag nicht mehr erreichbar. Auch die App war unbrauchbar: Sie zeigt momentan keine verfügbaren Taxis an.
Das Unternehmen entschuldigte sich auf Twitter bei seinen Kunden. «Es war nie unsere Absicht, dass eure sensiblen Daten im Internet frei zugänglich waren.» Ihren Dienst haben Yourtaxi per sofort eingestellt. «Unser Augenmerk liegt in den nächsten Stunden und Tagen vollkommen darauf, unser System gegen Angriffe von aussen zu schützen.»
Damit reagieren die Macher der Taxi-App auf einen Bericht des SonntagsBlicks. Dieser deckte auf, wie fahrlässig Yourtaxi mit den Kundendaten umgegangen sind. Wer seinen Namen bei Google eingab, konnte höchstpersönliche Daten von sich und anderen Yourtaxi-Kunden wiederfinden. Darunter: Namen, Telefonnummern, E-Mail-Adressen, Profilfotos der Kunden. Yourtaxi betont in ihrem Statement, dass die Kreditkarten-Informationen der Kunden zu keinem Zeitpunkt in Gefahr waren.
Kontodaten des Yourtaxi-Chefs einsehbar
Diese Informationen lassen sich sogar verändern! Und es braucht dazu keine Hacker-Fertigkeiten. Wenige IT-Handgriffe reichen, um die App zu öffnen wie eine Zuckerdose.
Auch Ausweise und Kontodaten der Yourtaxi-Fahrer sind dort abgelegt. Darunter auch das Fahrtenprotokoll vom Firmen-Chef Alam Zahangir persönlich. Darauf steht, wie viele Stunden er aktiv war, welchen Verdienst er machte. Und: Mit welchem Kunden der Fahrer für welche Strecke verdiente.
BLICK-Leser, die wissen wollen, ob ihre Daten in Gefahr sind, können hier ihre E-Mail-Adresse überprüfen lassen. Findet sie sich im Datensatz von Yourtaxi, wird ein Mail mit einer Bestätigung an die eingegebene Adresse geschickt.