CS sagt Sorry für Verärgerung
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CS sagt Sorry für Verärgerung:Nach Rassismusvorwürfen von Thiam wegen Rohner-Party

Nach Rassismusvorwürfen von Thiam wegen Rohner-Party
CS sagt Sorry für Verärgerung

In der «New York Times» hat Ex-CS-CEO Tidjane Thiam (58) schwere Vorwürfe wegen Aufführungen an einer Geburtstagsparty erhoben. Der Jubilar: Credit-Suisse-Präsident Urs Rohner. Nun hat sich die Bank entschuldigt.
Publiziert: 06.10.2020 um 14:01 Uhr
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Aktualisiert: 30.03.2021 um 10:32 Uhr
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Angespanntes Verhältnis: CS-CEO Tidjane Thiam (l.) ulnd VR-Präsident Urs Rohner an der Generalversammlung 2018.
Foto: Keystone
Christian Kolbe

So hat sich das Urs Rohner (60) wohl nicht vorgestellt: Die Party zu seinem 60. Geburtstag hat ein Nachspiel, das nun in einer Entschuldigung der Bank gipfelt.

Der Hintergrund: Wie viele andere prominente Gäste war auch Tidjane Thiam zur Feier zum 60. Geburtstag von Urs Rohner, dem CS-Verwaltungsratspräsidenten, eingeladen. Die Party fand im letzten November in einem Zürcher Restaurant statt, Thiam war damals noch CEO der Credit Suisse. Erst im Februar 2020 hatte er seinen letzten Auftritt für die Bank.

Der schwarze Hausabwart erregte Anstoss

Zur Unterhaltung von Freunden, Kollegen und Familien gab es diverse Showeinlagen. Unter anderem trat ein schwarzer Schauspieler in Hausabwartsuniform auf, der tanzend die Bühne fegte.

Diesen Auftritt empfand Thiam als verletzend und rassistisch, worauf er den Raum verliess, wie die «New York Times» (NYT) kürzlich berichtete. Damit nicht genug aus Sicht des Ivorers: Später am Abend traten Freunde von Rohner auf, die sich Afro-Perücken über die Köpfe gestülpt hatten.

Dafür hat sich die Credit Suisse nun entschuldigt, wie der britische «Guardian» schreibt. Obwohl die Bank betont, dass weder sie noch Rohner in Planung und Organisation der Feier involviert waren. «Das ist eine total falsche Darstellung des Abends», sagt die CS gegenüber der britischen Tageszeitung. «Es war überhaupt nie die Absicht irgendwie Anstoss zu erregen. Wir entschuldigen uns, sollte eine Verärgerung stattgefunden haben.» Auf Anfrage von BLICK hat die Konzernmedienstelle in Zürich die Entschuldigung im Guardian bestätigt.

Kritik an Schweizer Grossbank

Die Entschuldigung der CS geschieht vor dem Hintergrund, dass die Bank in Grossbritannien nach dem Artikel in der «New York Times» in die Kritik kam. Einzelne britische Parlamentarier haben die Schweizer Grossbank im «Guardian» ermahnt, wie wichtig es sei, gegen Rassismus und Intoleranz vorzugehen.

Im Februar 2020 hat Thiam die CS verlassen. Der Beschattungs-Skandal um Topbanker Iqbal Khan (44) hat ihn den Chefposten gekostet. Khan und seine Frau wurden im Herbst 2019 im Auftrag der Credit Suisse durch Privatdetektive bespitzelt, verfolgt und gestellt. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass der Banker von der CS zur Rivalin UBS wechselt. Die Beschattung flog auf und führte dazu, dass verschiedene Führungskräfte die Bank verlassen mussten – auch Konzernchef Tidjane Thiam.

Thiam habe nie dazugehört

Nicht nur die Geburtstagsparty des Präsidenten – und damit die Kultur in der Chefetage der Bank – steht in der Kritik der NYT. Am Pranger steht die Schweiz insgesamt, gipfelt die Analyse der Autorin in der Aussage, Thiam habe in der Schweiz nie richtig zugehört. Das könne man nun «Rassismus nennen, Fremdenfeindlichkeit oder eine andere Form von Intoleranz.»

Als Beleg führt sie unter anderem rassistische Kommentare in Onlineforen an, oder eine verletzende Äusserung einer Aktionärin an der Generalversammlung, die das Absinken der Bank auf Drittwelt-Niveau befürchtete.

Es war Präsident Rohner, der seinen CEO damals in Schutz nahm und gegen die Vorwürfe verteidigte: «Wir suchen immer den besten Mann für den Job – und in Tidjane Thiam haben wir ihn gefunden.» Es war auch Urs Rohner, der Thiam 2015 zur Credit Suisse geholt hatte.

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