Nach neuen Enthüllungen zum Pannen-Zug
Bund reagiert auf lockere Dosto-Schrauben

Die Pannenserie des neuen SBB-Doppelstöckers will nicht enden. Ein Beitrag der Rundschau deckt neue Mängel auf. Jetzt reagiert das BAV.
Publiziert: 20.05.2019 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2019 um 17:36 Uhr
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Beim neuen SBB-Doppelstöcker kommen immer mehr Mängel ans Licht.
Foto: KEYSTONE/Walter Bieri
Dana Liechti

Die Pannenserie um den neuen Doppelstockzug der SBB will kein Ende nehmen. Nicht nur, dass die Inbetriebnahme des Dosto immer wieder verschoben wurde. Jetzt wurde in ­einem Beitrag der SRF-Sendung «Rundschau» publik, wie schlimm es um die von Bombardier produzierten Züge wirklich steht.

Nach der Sendung schaltet sich nun das Bundesamt für Verkehr ein, das für die Betriebs­bewilligung der Züge zuständig ist. «Das BAV wird den Hinweisen nachgehen und bei der SBB entsprechende Auskünfte und Nachweise verlangen», schreibt es auf Nachfrage von SonntagsBlick. 

Kabelbrüche und fehlende Abdeckungen

Die «Rundschau» hatte berichtet, dass man seit längerem Hinweise habe, dass sich die Züge auch zu einem späten Zeitpunkt der Produktion noch in schlechtem Zustand befinden. Interne Dokumente von Bombardier zeigen unter anderem Kabelbrüche, fehlende Abdeckungen und herumliegende Einzelteile. Sogar von losen Schrauben ist die Rede. Mitarbeitende von Bombardier berichten etwa von unsachgemässer Bearbeitung des Metalls und von Schrauben, die mit Handarbeit angezogen werden. Auf lange Sicht werde es aufgrund der unsorgfältigen Produktion zu Sicherheitsproblemen kommen.

Und: Viele der Mitarbeitenden seien nur temporär angestellt und schlecht ausgebildet. Bombardier wehrte sich: Man investiere viel in Qualität, Prozesse und Schulungen der Mitarbeitenden. Und die SBB beteuerten: Man mache bei der Sicherheit keine Kompromisse. Ihnen ­seien keine sicherheitsrelevanten Mängel bekannt. 

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