Nach Mehrwertsteuer-Nein
Coop und Migros versprechen tiefere Preise

2018 sinkt die Mehrwertsteuer von 8 auf 7,7 Prozent – um 700 Millionen Franken. Coop und Migros versprechen nun, die Senkung an die Kunden weiterzugeben. Aber nicht alle Firmen dürften mitziehen.
Publiziert: 25.09.2017 um 12:16 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 08:10 Uhr
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Coop und Migros versprechen, die Mehrwertsteuersenkung an die Kunden weiterzugeben und die Preise zu senken.
Foto: Keystone
Ruedi Studer

Scheitert eine Vorlage an der Urne, bleibt in der Regel alles beim Alten. Nicht so bei der Reform der Altersvorsorge: Die Mehrwertsteuer sinkt auf 1. Januar 2018 um 0,3 Prozent. Von heute 8 auf 7,7 Prozent.

Auf 100 Franken sind das 30 Rappen weniger. Auf einen Kaffee Creme ein bis zwei Rappen. Insgesamt sind es rund 700 Millionen Franken, welche die Wirtschaft weniger an den Staat abliefern muss.

Doch sinken jetzt auch die Preise, oder sackt die Wirtschaft einfach höhere Margen ein?

Coop und Migros versprechen Preissenkungen

Detailhändler Coop macht gleich ein grosses Versprechen an seine Kundschaft: «Coop wird die Senkung des Mehrwertsteuersatzes vollumfänglich in Form von Preissenkungen an ihre Kunden weitergeben», sagt Mediensprecher Ramón Gander (32) gegenüber BLICK.

Auch bei Konkurrentin Migros soll die Kundschaft profitieren. «Selbstverständlich wird die Migros bei den Sortimenten, bei denen sich ab dem 1. Januar 2018 Effekte aus der tieferen Mehrwertsteuer ergeben, sämtliche Vorteile in Form von tieferen Preisen an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben», erklärt Sprecher Luzi Weber (47). Dabei gehe es «in der Migros um weniger als zehn Millionen Franken».

Gewerbeverband rechnet nur mit teilweiser Entlastung

Ob es andere Unternehmen auch so halten? «Jede Firma muss selber entscheiden, ob sie die Senkung direkt weitergibt oder nicht», sagt Bernhard Salzmann (37) vom Schweizerischen Gewerbeverband.

«Jede Firma muss selber entscheiden, ob sie die Senkung direkt weitergibt oder nicht», sagt Bernhard Salzmann (37) vom Schweizerischen Gewerbeverband.
Foto: Blick

Unter dem Strich rechnet er zumindest mit einer teilweisen Entlastung von KMU und Konsumenten. «Die Entlastung wird aber nur kurzfristig sein, da bei der nächsten AHV-Revision mit einer moderaten Mehrwertsteuererhöhung zugunsten der AHV zu rechnen ist.»

Baumeisterverband-Vizedirektor Martin A. Senn (57) erklärt: «Unternehmen berechnen ihre Preise ohne Mehrwertsteuer. Damit müssten unterschiedliche Mehrwertsteuerhöhen sich auch unmittelbar im Endbetrag beim Kunden niederschlagen.» Doch er schränkt ein: In der Praxis könne das Problem sein, wie und zu welchen Sätzen die sogenannte Vorsteuer verrechnet werde. 

Konsumentenschutz-Präsidentin und SP-Nationalrätin Prisca Birrer-Heimo (58, LU): «Die Senkung muss an die Konsumenten weitergegeben werden. Gerade bei grösseren Anschaffungen wird sie spürbar sein.»

Für SP-Nationalrätin und Konsumentenschutz-Präsidentin Prisca Birrer-Heimo (58, LU) ist klar: «Die Senkung muss an die Konsumenten weitergegeben werden. Gerade bei grösseren Anschaffungen wird sie spürbar sein.» Bei tieferen Preisen dürfe auch mal zugunsten der Kunden abgerundet werden. «Das ist nichts anderes als fair.»

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