Der Backwarenhersteller Aryzta hat im ersten Halbjahr 2018/19 etwas weniger umgesetzt. Doch organisch, das heisst aus eigener Kraft, ist der Umsatz leicht gewachsen.
Das freut die Anleger, die Gipfeli-Aktien gehen heute morgen weg wie warme Weggli, zweitweise lag der Kurs über 14 Prozent im Plus. Da fällt es schon gar nicht mehr ins Gewicht, dass Aryzta unterm Strich dennoch deutlich weniger verdiente. Der bisherige Ausblick wurde bestätigt.
Die Zahlen im Detail
Insgesamt nahm der Umsatz im Ende Januar 2019 abgelaufenen ersten Semester 2018/19 um 4,2 Prozent auf 1,71 Milliarden Euro ab, wie Aryzta mitteilte. Dafür waren vor allem Verkäufe von Aktivitäten verantwortlich.
Aus eigener Kraft wäre der Umsatz dagegen um 0,7 Prozent gestiegen. Im Vorjahr war bei dieser wichtigen Kennzahl noch ein Minus von 2,2 Prozent gestanden. Analysten hatten mit einem Plus von 0,1 Prozent gerechnet.
Einen rückläufigen Umsatz verzeichnete im ersten Halbjahr die Region Nordamerika (organisch –1,8 Prozent), während die Regionen Europa (+1,9 Prozent) und der Rest der Welt (+6,7 Prozent) zulegten.
Ambitioniertes Ziel
Der bereinigte operative Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank derweil um sechs Prozent auf 151,6 Millionen Euro. Unter dem Strich tauchte der Reingewinn um 22,5 Prozent auf 39,5 Millionen Euro. Das bisherige EBITDA-Ziele für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Diesbezüglich rechnet das Unternehmen mit einem mittleren- bis hohen einstelligen organischen Wachstum.
Für Analysten ist klar: Dieses Ziel ist zwar ambitioniert, da aber Aryzta nun im ersten Halbjahr gezeigt hat, dass Wachstum aus eigener Kraft möglich ist, erscheint das Ziel erreichbar. Sollte das gelingen, dann könnte die Aktie tatsächlich weiter an Wert gewinnen. Das Aufholpotenzial ist vorhanden, denn in den letzten drei Jahren ging es meist bergab. Kostete der Titel damals noch fast zehn Franken, sind es heute trotz Kurssprung gut 1.30 Franken. (koh/SDA)