Lindt & Sprüngli ziehts in die Wüste! Der Schoggihersteller aus Kilchberg ZH will in Dubai ein zweites Schoggimuseum bauen. Die Pläne für den Bau eines «Home of Chocolate» auf der Arabischen Halbinsel sollen bereits weit fortgeschritten sein, schreibt «Inside Paradeplatz». Ein neun Meter hoher Schoggibrunnen in der Hitze Dubais, wo regelmässig Temperaturen weit jenseits der 40-Grad-Marke herrschen? Macht das überhaupt Sinn?
Auf Anfrage von Blick bestätigt Lindt & Spüngli zumindest die Dubai-Pläne: «Wir arbeiten an der Konzeptplanung für ein zweites Lindt Home of Chocolate in Dubai», schreibt eine Sprecherin. Weitere Details könne das Unternehmen noch vor Ende dieses Jahres bekanntgeben. Klar ist aber, dass das «Home of Chocolate» am Schokoladenplatz 1 in Kilchberg ein grosser Erfolg ist. Über 750'000 Besucherinnen und Besucher hat das Lindt-Museum am Zürichsee im vergangenen Jahr angelockt. Das sind deutlich mehr als geplant, man hat mit 350'000 Besuchern pro Jahr gerechnet. Nun sind es mehr als doppelt so viele.
17 Franken Eintritt pro Person
Da erstaunt es nicht, dass man dieses Erfolgsmodell nun auch in anderen, lukrativen Märkten wie in Dubai kopieren will. Lindt-Präsident Ernst Tanner (77) hat mit dem «Home of Chocolate» ein neues Geschäftsmodell geschaffen, das es in sich hat. Besucher zahlen 17 Franken Eintritt, Kinder dürfen die Schranken für 10 Franken passieren.
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Dabei bleibt es aber in der Regel nicht. So decken sich die meisten Besucher nach dem Rundgang durch das Museum im Shop noch mit Süssigkeiten ein. Und lassen so noch einmal einen guten Batzen liegen. Zudem behalten sie den Besuch in Kilchberg und damit bei Lindt & Sprüngli in guter Erinnerung. Und greifen auch künftig beim Einkauf im Laden zu einer Lindt-Schoggi – so funktioniert modernes Marketing.
Gespräche mit der Nummer 2
Ernst Tanner hat einen guten Draht zu Dubai, wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt. Im November 2023 zum Beispiel hat er sich mit Scheich Mohammed bin Rashid al-Maktoum (74) getroffen. Und sich mit dem Vizepräsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Premierminister und Verteidigungsminister in Personalunion, über «wirtschaftliche Beziehungen und Geschäftsopportunitäten» ausgesprochen, wie es damals hiess. Heute wird klar, dass es dabei wohl auch um den Bau des neuen Schoggimuseums gegangen ist.