Die Raiffeisen-Bankgruppe hat im letzten Geschäftsjahr einen Rekordreingewinn von 917 Millionen Franken eingefahren. Das sind knapp 22 Prozent mehr als 2016. Zum Ergebnis hätten alle Bereiche beigetragen, so das Unternehmen.
Wie die Raiffeisen in ihrer Mitteilung schreibt, hat der Gewinn aus dem Verkauf der Beteiligungen von Helvetia und Avaloq sowie weiteren Positionen mit einem ausserordentlichen Ertrag von 119,4 Mio. Franken zum guten Resultat beigesteuert.
Stark ist die Bankengruppe im Hypothekargeschäft. Der Marktanteil von Raiffeisen bei inländischen Hypotheken beträgt neu 17,5 Prozent. Das sind 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr.
Gute Nachrichten nach einer turbulenten Woche
Raiffeisen-CEO Patrik Gisel zeigt sich denn auch zufrieden: «Der ausgezeichnete Jahresabschluss der Raiffeisen Gruppe ist das Resultat einer umsichtigen Geschäftspolitik und eines klaren Geschäftsmodells.» Dieses basiere auf drei Pfeilern: der Weiterentwicklung des Kerngeschäfts Wohnen sowie dem kontinuierlichen Ausbau der beiden Geschäftsfelder Vermögen und Unternehmertum.
Gleichzeitig mit der Zahlenpräsentation kündigte die Bank am Freitag an, ihre Beteiligungen zu entflechten und Massnahmen zur Verringerung von Interessenskonflikten zu treffen.
Ende Oktober 2017 hatte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) ein Verfahren zu Corporate-Governance-Themen gegen Raiffeisen eingeleitet. Das Verfahren dreht sich um die Beteiligung von Raiffeisen an Investnet.
Kaum in die Details
Die Bank bekräftige am Freitag, im Zuge des Verfahrens die Abläufe und Prozesse zu optimieren. Dazu seien Massnahmen eingeleitet worden, in deren Zentrum die Entflechtung des Beteiligungsportfolios zur Verringerung von Interessenskonflikten stünden. Raiffeisen hatte am Montag angekündigt, sich aus Investnet zurückzuziehen.
Genauere Angaben machte Raiffeisen am Freitag in der Mitteilung zunächst nicht. Rund um die Anschuldigungen gegen Ex-Raiffeisen-Chef Vincenz wegen mutmasslicher ungetreuer Geschäftsbesorgung nahm die Bank in der Mitteilung ebenfalls keine Stellung.
Aufgrund des hervorragenden Ergebnis bildet die drittgrösste Bank der Schweiz zusätzliche Reserven für allgemeine Bankrisiken in der Höhe von 80 Millionen Franken.
Im vergangenen Jahr machte die Bankengruppe 754 Millionen Franken Gewinn. Dies war das drittbeste Ergebnis der Firmengeschichte. (SDA/jfr)