Samsung ist in der Krise. Nachdem der Konzern das Galaxy Note 7 wegen Brandgefahr einstampfen musste, werden jetzt die Gewinnprognosen drastisch gesenkt.
Das Betriebsergebnis könnte sich im laufenden vierten Quartal 2016 und im ersten Quartal 2017 um 3 Milliarden Franken verringern, rechnet der Konzern. Bereits am Mittwoch hat Samsung die Gewinnprognose des dritten Quartals um ein Drittel gekappt.
Diese Nachricht bereitet auch Südkoreas Zentralbank Sorgen. «Wir können nicht ausschliessen, dass die Konjunktur von dem Produktionsstopp berührt wird», sagt der oberste Notenbanker Lee Ju-yeol (64) der Nachrichtenagentur «Bloomberg».
Prognosen gesenkt
Allerdings brauche die Bank noch mehr Zeit, um die Situation beurteilen zu können. Es gebe zurzeit grosse Unsicherheiten. «Wir hoffen, dass die Auswirkungen auf die Wirtschaft minimiert werden können.»
Die Wachstumsprognosen für das aktuelle Jahr bleiben unverändert. Doch jene für 2017 hat die Zentralbank von 2,9 auf 2,8 Prozent gesenkt.
Analysten von BMI Research sind weniger optimistisch, und erwarten nach dem Galaxy-Gate «hartnäckigen Gegenwind» für die koreanische Exportwirtschaft.
Samsung produziert zwar 400 Millionen Handys im Jahr, in Südkorea werden aber weniger als 30 Millionen davon hergestellt.
Analysten fordern ständig, dass sich Konzerne auf ein Kerngeschäft fokussieren. Der Fall Samsung zeigt, dass riesige Mischkonzerne durchaus ihre guten Seiten haben: Da Samsung auch Küchengeräte, Fernseher oder Autos baut, steht und fällt das Unternehmen nicht mit den Smartphones. (bam)