Nach Flucht und Auslieferung durch Montenegro in New York vor Gericht
Kryptowährungs-Pleitier Do Kwon drohen wegen Betrugs bis zu 130 Jahre Haft

Krypto-Unternehmer Do Kwon vor US-Gericht wegen Betrugs und Geldwäsche Kwon floh über ein Jahr lang vor Behörden, wurde in Montenegro festgenommen Bei Verurteilung in allen neun Anklagepunkten drohen bis zu 130 Jahre Haft
Publiziert: 03.01.2025 um 04:05 Uhr
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Aktualisiert: 03.01.2025 um 07:23 Uhr
Do Kwon wurde im März 2023 am Flughafen der Hauptstadt Montenegros Podgorica festgenommen.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Kryptounternehmer Do Kwon in New York vor Gericht wegen Betrugs
  • Südkoreaner floh nach Montenegro und wurde mit gefälschtem Pass festgenommen
  • Bei Verurteilung in allen neun Anklagepunkten drohen bis zu 130 Jahre Haft
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Nach der Auslieferung des südkoreanischen Kryptowährungsunternehmers Do Kwon an die USA ist er am Donnerstag einem Bundesrichter in New York vorgeführt worden. Der Richter eröffnete ein Verfahren wegen Betrugs und Geldwäsche gegen den 33-Jährigen. Er war fast ein Jahr lang vor den Behörden der USA und Südkoreas auf der Flucht gewesen. Bei einem Schuldspruch in allen neun Anklagepunkten droht ihm eine Verurteilung zu bis zu 130 Jahren Haft.

Kwon müsse sich wegen der betrügerischen Täuschung von Anlegern über den wahren Wert seines Kryptowährungsunternehmens Terraform Labs verantworten, erklärte US-Justizminister Merrick Garland. Demnach hatte Kwon Anleger um insgesamt mehr als 40 Milliarden Dollar gebracht. Die Kryptowährung Terra war im Mai 2022 zusammengebrochen.

Plädiert nicht schuldig

Wegen des Betrugs wird auch in seinem Heimatland gegen Kwon ermittelt. Sein Geschäftspartner, von dem nur die Initialen J. C. H. mitgeteilt wurden, wurde Anfang Februar 2024 von Montenegro an Südkorea ausgeliefert.

Kwon hatte in der Kryptobranche den unrühmlichen Ruf als Grossmaul besessen. Bei seinem ersten Auftritt vor Gericht in Manhattan plädierte er auf nicht schuldig in Bezug auf mehrere Betrugsvorwürfe im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des Terra-Ökosystems.

Ungesicherter TerraUSD-Stablecoin

Kwon war der Chef und Mitgründer des Start-ups Terraform Labs mit Sitz in Singapur, das die Kryptowährungen TerraUSD und die Schwesterwährung Luna herausgab. Der Unternehmer gab die beiden Währungen als sogenannte Stablecoins aus, die an traditionelle Währungen wie den US-Dollar gekoppelt sind, um starke Wertschwankungen zu verhindern. In Wirklichkeit sicherte Kwon seine Kryptowährungen aber nicht mit sicheren Anlagen wie Staatsanleihen ab.

Beide implodierten im Mai 2022, Terraform Labs ging pleite und Kwon setzte sich ab. Südkorea hatte daraufhin Interpol angerufen, um Kwon zur weltweiten Fahndung in 195 Interpol-Mitgliedsstaaten ausschreiben zu lassen.

Fluchtversuch aus Montenegro

Kwon floh von Südkorea über Singapur nach Montenegro. Dort wurde er im März 2023 am Flughafen der Hauptstadt Podgorica festgenommen, als er mit einem gefälschten costaricanischen Pass nach Dubai fliegen wollte. Bei seiner Festnahme gehörte Kwon zu den weltweit meistgesuchten mutmasslichen Wirtschaftskriminellen.

Der nächste Gerichtstermin ist für den 8. Januar angesetzt, bei dem Anträge und Beweise erörtert werden sollen.

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