«Die Anklage wird beim Bundesstrafgericht Ende Sommer, spätestens Anfang Herbst eingereicht werden», sagte André Marty, Sprecher der Bundesanwaltschaft, der Nachrichtenagentur sda.
Behring wird verdächtigt, zwischen 1998 und 2004 Anleger mit hohen Zinsversprechen gelockt und um mehrere hundert Millionen Franken betrogen zu haben. Die Investorengelder, die Behring entgegennahm, sollen jedoch in eine Art Schneeballsystem geflossen sein.
Nachdem dieses zusammengebrochen war, nahm die BA Ermittlungen auf wegen gewerbsmässigen Betrugs, Veruntreuung, ungetreuer Geschäftsbesorgung und Urkundenfälschung. Im Visier hatte sie neben Behring zunächst zehn weitere Personen. Letztes Jahr kündigte Bundesanwalt Michael Lauber an, die Ermittlungen auf Behring konzentrieren zu wollen, um das Verfahren zu beschleunigen.
Wirtschaftsdelikte, wie sie Behring vorgeworfen werden, verjähren nach 15 Jahren. Für einige Taten könnte die Verjährung daher bereits eingetreten sein. Im August 2014 hatte ein Behring-Opfer eine Beschwerde wegen Verfahrensverschleppung eingereicht und gefordert, die BA solle sofort Anklage erheben. Insgesamt soll es rund 2000 Geschädigte geben.
Gemäss Recherchen der «Neuen Zürcher Zeitung» wurde bei den Ermittlungen gegen Behring auch ein Staatstrojaner eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein Programm, mit dem Strafverfolgungsbehörden in fremde Computer eindringen können, um auf Daten zuzugreifen oder Mails oder Internettelefone zu überwachen.