Nach Debakel im ersten Quartal
Credit Suisse zurück in den schwarzen Zahlen

Kehrtwende bei der Credit Suisse: Im zweiten Quartal fährt die Schweizer Grossbank einen Gewinn von 253 Millionen Franken ein.
Publiziert: 29.07.2021 um 06:52 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2021 um 07:35 Uhr
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Am Donnerstagmorgen hat die Credit Suisse die Ergebnisse des zweiten Quartals präsentiert.
Foto: Melanie Duchene

Das Fiasko um Greensill und Archegos hat die Credit Suisse zumindest teilweise verdaut – das erste Quartal hatte sie noch mit einem Verlust von über 250 Millionen abgeschlossen.

Im zweiten Quartal schreibt die Schweizer Grossbank wieder schwarze Zahlen: Laut Angaben vom Donnerstagmorgen verzeichnet sie einen Reingewinn von 253 Millionen Franken. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum vor einem Jahr jubelte das Finanzinstitut noch über einen Gewinn von 1,2 Milliarden und schloss das erste Halbjahr mit dem besten Resultat des Jahrzehnts ab. Davon ist die Credit Suisse momentan weit entfernt.

Credit-Suisse-CEO Thomas Gottstein (57) kommentiert das Resultat folgendermassen: «Die Credit Suisse hat im zweiten Quartal 2021 solide zugrunde liegende Ergebnisse und starke Kapitalquoten verzeichnet, da sich unsere entschiedenen Massnahmen zur Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit der Archegos- und der Supply-Chain-Finance-Funds-Angelegenheit positiv auswirken. Wir nehmen diese beiden Ereignisse sehr ernst und sind entschlossen, alle entsprechenden Lehren daraus zu ziehen.»

Beeinträchtigt wurde der Gewinn im zweiten Quartal von einer weiteren Archegos-Belastung von 594 Millionen, wie dem am Donnerstag veröffentlichten CS-Quartalsergebnis zu entnehmen ist. Diese fällt damit im erwarteten Rahmen aus – die Bank hatte bereits im April weitere Kosten aus dem Debakel in der Höhe von 600 Millionen angekündigt. Der Kollaps des US-Hedgefonds Archegos hatte bereits im ersten Quartal zu einer Belastung von 4,4 Milliarden Franken geführt und darum die Bank im Auftaktquartal in die roten Zahlen fallen lassen.

Trotz eines anhaltend guten Finanzmarktumfelds fielen zudem die Erträge der Bank von April bis Juni schwächer aus als noch im Vorjahr. Insgesamt erzielte die CS einen zum Vorjahresquartal um 18 Prozent tieferen Nettoertrag von 5,10 Milliarden Franken.

Die Bank habe ihre risikogewichteten Aktiven und die Risikoposition deutlich reduziert und das Risikoprofil des Prime-Services-Geschäfts - also des Geschäfts mit den Hedgefonds - verbessert, betont die Bank in der Mitteilung. Die Credit Suisse will nun in den nächsten Monaten ihre «langfristige Vision für die Bank» ausarbeiten. (ste/SDA)

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