Nach Anschlag auf Synagoge
Tatverdächtiger in Südfrankreich verhaftet

Nach einem Anschlag auf eine Synagoge in Südfrankreich hat die Polizei mehrere Verdächtige festgenommen. Präsident Emmanuel Macron spricht von einem Terrorakt.
Publiziert: 25.08.2024 um 05:29 Uhr
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Aktualisiert: 25.08.2024 um 10:18 Uhr
Polizisten vor der betroffenen Synagoge in La Grande-Motte.
Foto: PASCAL GUYOT
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AFPAgence France Presse

Nach einem Anschlag auf eine Synagoge in Südfrankreich hat die Polizei vier Tatverdächtige festgenommen. Innenminister Gérald Darmanin (41) gab die Festnahme des Hauptverdächtigen am Samstagabend im Onlinedienst X bekannt. Zudem seien drei weitere Tatverdächtige aus dem Umfeld des mutmasslichen Angreifers in Polizeigewahrsam genommen worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag aus mit dem Fall vertrauten Kreisen.

Nach Angaben der französischen Antiterror-Staatsanwaltschaft (Pnat) wurde der Hauptverdächtige am späten Samstagabend in Nîmes in Gewahrsam genommen. Seine Festnahme erfolgte demnach gegen 23.30 Uhr – allerdings erst nach einem Schusswechsel mit der Polizei. Der Verdächtige habe in Nîmes das Feuer auf die Einsatzkräfte eröffnet, diese hätten daraufhin das Feuer erwidert, erklärte die Pnat. Der Tatverdächtige wurde demnach «im Gesicht verletzt». Bei dem Mann handelt es sich einer mit dem Fall vertrauten Quelle zufolge um einen Algerier (33) mit legalem Aufenthaltsstatus.

Nach dem Anschlag auf die Synagoge in dem beliebten südfranzösischen Urlaubsort La Grande-Motte gehen die Behörden von einem Terrorangriff aus. Am Samstagmorgen waren offiziellen Angaben zufolge zwei Autos im Innenhof der Beth-Yaacov-Synagoge in La Grande-Motte in Brand gesetzt worden. Auch zwei Türen der Synagoge und ein ausserhalb des Gebäudes parkiertes Auto gerieten in Brand. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach von einem «Terrorakt».

Mehrere Gasflaschen deponiert

Die Pnat teilte mit, sie habe Ermittlungen unter anderem wegen versuchten terroristischen Mordes und der Bildung einer terroristischen kriminellen Vereinigung zur Vorbereitung von Verbrechen gegen Personen eingeleitet. Aus Ermittlerkreisen hiess es, auf Überwachungsvideos sei kurz nach der Explosion am jüdischen Ruhetag Schabbat vor dem Gotteshaus in La Grande-Motte ein Mann mit einer palästinensischen Flagge zu sehen gewesen. 

Nach Angaben der Pnat explodierte eine Gasflasche, die sich in einem der ausgebrannten Fahrzeuge befand. Dabei wurde ein Polizist leicht verletzt. Nach Angaben aus der Präfektur waren vier weitere Gasflaschen in dem Innenhof deponiert, von denen eine ebenfalls explodierte.

Rabbiner blieb unverletzt

Am jüdischen Feiertag Schabbat, der freitagabends beginnt und samstagabends endet, strömen Gottesdienstbesucher normalerweise vor allem am Samstagmorgen in die Synagogen. Zum Zeitpunkt des Anschlags befanden sich nach Angaben der Ermittler jedoch lediglich fünf Menschen in dem Gebäude, darunter auch der Rabbiner. Sie alle blieben demnach unverletzt. 

Die Zahl antisemitisch motivierter Straftaten in Frankreich ist nach dem Beginn des durch den Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelösten Krieges im Gazastreifen deutlich gestiegen. Während der ersten Jahreshälfte wurden laut Darmanin 887 solcher Taten gezählt. 2023 waren es im gleichen Zeitraum 304 Taten.

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