Nach Abschreiber
Valora rutscht ins Minus

Der Kiosk- und Brezelstand-Betreiber Valora sieht sich zwar beim Konzernumbau auf Kurs. Im fortgeführten Geschäft wuchs der Umsatz im ersten Halbjahr 2015 um 4,2 Prozent auf 990,3 Millionen Franken. Ein Abschreiber führt unter dem Strich aber zu roten Zahlen.
Publiziert: 27.08.2015 um 08:08 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:30 Uhr

Bei der zum Verkauf stehenden Handelssparte Trade schreibt Valora den restlichen Goodwill und die immateriellen Werte vollständig ab. Die Wertberichtigung beläuft sich auf 33,1 Millionen Franken, wie Valora am Donnerstag mitteilte. Dies führte zu einem Reinverlust der Gruppe von 26,3 Millionen Franken.

Im Vorjahressemester hatte das Minus 8,9 Millionen Franken betragen. Damals waren bereits 17,3 Millionen Franken auf Trade abgeschrieben worden.

Der neuerliche Abschreiber auf die Sparte, die Food- und Non-Food-Markenartikel an grössere Detailhändler liefert, widerspiegle «die derzeitigen anspruchsvollen Verhandlungen beim Verkauf», heisst es im Communiqué. Im Juli hatte Valora-Chef Michael Mueller in einem Interview noch erklärt, das Interesse an der Sparte sei gross.

Insgesamt sei es Valora aber gelungen, im abgelaufenen Halbjahr in einem anspruchsvollen Umfeld das Ergebnis stark zu steigern, hiess es weiter. Demnach stieg der um negative Währungs- und Einmaleffekte bereinigte Betriebsgewinn (EBIT) im fortgeführten Geschäft um 46,6 Prozent auf 28,4 Millionen Franken. Unbereinigt fiel er um 16 Prozent.

Auf dem Ergebnis lasteten laut den Angaben Unterhaltsinvestitionen in der Produktion, die internationale Expansion, die Einführung eines Mindestlohnes und die Bahnstreiks in Deutschland sowie das durch die Frankenstärke abgeschwächte Konsumverhalten in der Schweiz.

So sollen nun Effizienz und Strukturen weiter verbessert werden. Angepeilt werden Einsparungen von 15 bis 20 Millionen Franken über die nächsten zwei bis drei Jahre.

Die Gruppe habe dennoch bereits signifikante Fortschritte gemacht bei der Umsetzung der strategischen Massnahmen, hiess es weiter. Dazu gehören unter anderem die Transformation des Retailgeschäfts in der Schweiz mit der Übernahme der Westschweizer Kioskkette Naville, die Einführung von Konsumkrediten und die internationale Expansion der Kette Brezelkönig.

Die seit März in der Konzernrechnung berücksichtigte Naville-Gruppe steuerte 96,1 Millionen Franken zum Umsatz bei. In lokaler Währung und unter Ausklammerung von Einmaleffekten - etwa der Umsatzsprung im Vorjahr durch den Verkauf von Panini-Sammelbildern zur Fussball-WM - wuchs der Umsatz um 9,8 Prozent. Valora sieht sich auf gutem Weg, die Jahresziele 2015 «solide zu erfüllen». Demnach soll ein EBIT von 45 bis 50 Millionen Franken erreicht werden.

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