Seit 1986 betreibt McDonald's an der Zürcher Bahnhofstrasse ein Vorzeigerestaurant. Es ist mit 130 Sitzplätzen eines der grössten und umsatzstärksten Restaurants des Konzerns in der Schweiz. Doch im Frühjahr 2017 macht die Filiale ihre Pforten für immer dicht.
Die Hauseigentümerin hat den Mietvertrag nicht verlängert, weiss der «Tages-Anzeiger». Das Gebäude gehört der Oscar Weber AG – einem Tochterunternehmen der Swiss-Life. Der Versicherungskonzern will das Gebäude, in dem auch das Warenhaus Manor ist, umbauen und anderweitig vermieten.
Entscheid akzeptiert
«Wir akzeptieren den Entscheid schweren Herzens und verzichten darauf, den Fall weiter vor Gericht zu ziehen», sagt McDonald's-Marketingchef Thomas Truttmann der Zeitung.
Immerhin: Allen 75 Mitarbeiter wird eine Anstellung in einem der verbliebenen acht Restaurants in Zürich angeboten – zu gleichen Bedingungen.
Kritik gibt es für die Entwicklung der Mietzinse an der Bahnhofsstrasse. McDonald's beobachte diese «seit langem mit grosser Besorgnis», sagt Truttmann. Die genaue Höhe will er allerdings nicht verraten. Aber: «Die Mietzinse spielen eine tragende Rolle», sagt er.
Für Gastrobetriebe und alteingesessene Unternehmen an der Bahnhofsstrasse werde es langsam knapp, glaubt er. Sie hätten gegenüber Flagshipstores von Luxusgüterfirmen und Outlets internationaler Kleiderketten einen zunehmend schweren Stand.
Jahrelanger Streit
Es ist nicht die erste Filiale, die McDonald's in Zürich schliesst. Auch das Restaurant im Niederdorf wird auf Ende Jahr geschlossen. Grund: Die Frequenzen sind nicht mehr so hoch wie früher.
Um das Gebäude an der Bahnhofstrasse tobt seit Jahren ein Streit zwischen Manor und Swiss Life. Geplant ist, dass das Warenhaus 2019 den Prestige-Standort verlassen muss – trotz Gegenwind aus der Bevölkerung.
Denn Swiss Life ist überzeugt, «dass es nicht unsere Aufgabe sein kann, einen finanzstarken Konzern zu subventionieren, indem wir auf eine marktübliche Miete verzichten sollen.»
Die Filiale an der Bahnhofstrasse sollte eigentlich der erste McDonald's in der Schweiz überhaupt sein. Wegen Protesten der Stadtzürcher musste das Unternehmen zunächst aber warten – und startete 1976 zunächst in Genf. (bam)