Kunden strömen in Jelmoli wegen Liquidation
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Grosser Andrang im Video:Kunden strömen in Jelmoli wegen Liquidation

Nach 126 Jahren ist Schluss
Selbst die Deko geht im Jelmoli mit fetten Rabatten weg

Die letzten Stunden der Totalliquidation im Traditionshaus laufen. Angestellte nehmen Abschied von den letzten Stammkundinnen und -kunden. Das 126-jährige Bestehen des Glaspalastes an der Zürcher Bahnhofstrasse endet heute Freitagabend um 19 Uhr.
Publiziert: 09:14 Uhr
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Aktualisiert: vor 1 Minute
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126 Jahre lang prägte Jelmoli das Bild an der Zürcher Bahnhofstrasse.
Foto: Sven Thomann

Auf einen Blick

  • Jelmoli schliesst heute nach 126 Jahren für immer seine Türen
  • Jelmoli-Katalog hatte zweitgrösste Auflage in der Schweiz nach Telefonbuch
  • Manor zieht 2027 auf 13'000 Quadratmetern Verkaufsfläche ein
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Heute Mittag erlebte der Jelmoli an der Zürcher Bahnhofstrasse den letzten Grossandrang in der 126-jährigen Geschichte. Noch einmal gimngen die Pforten des noblen Konsumtempels für Kundinnen und Kunden auf. Alles muss weg! Selbst Schaufensterpuppen oder Büropflanzen wurden verkauft. Denn am Abend gehen die Lichter im Traditionskaufhaus aus. Für immer. Punkt 19 Uhr verschliessen die Verkäuferinnen für immer die Türen.

Die Immobiliengesellschaft Swiss Prime Site (SPS) hatte im Februar 2023 entschieden, das Jelmoli-Haus nahe der Bahnhofstrasse zu schliessen. Unter anderem wegen des Online-Shoppings und des sich ändernden Konsumverhaltens. Ursprünglich war die Schliessung des ältesten Zürcher Warenhauses, die schweizweit für Schlagzeilen sorgte, bereits für Ende 2024 geplant – es wurden dann aber noch zwei Monate angehängt.

Die Geschichte von Jelmoli

Der Versandhandel machte Jelmoli in der ganzen Schweiz bekannt. Nach dem Telefonbuch hatte der Jelmoli-Katalog die grösste Auflage, war der zweitgrösste Druckauftrag in der Schweiz. Auch um diesen lukrativen Auftrag für ihre Druckerei zu sichern, erwarb die Verleger-Familie Ringier, Herausgeberin des Blick, Anfang 1940 die Mehrheit am Warenhaus.

Mittlerweile in neuer Eigentümerschaft erlebte die Jelmoli-Gruppe in den 80er-Jahren ihren Höhepunkt mit über 230 Standorten. Am Schluss blieb nur der Glaspalast an der Zürcher Bahnhofstrasse übrig.

Was passiert jetzt mit der Liegenschaft?

Nicht betroffen von der Schliessung ist der Onlinehandel jelmoli-shop.ch. Dieser bleibt geöffnet – und wirbt aktuell auch proaktiv damit. Das Ganze hat nur einen Haken: Der Onlineshop hat seit den 1990er-Jahren nichts mehr mit Jelmoli zu tun – und gehört zur deutschen Heinrich Heine GmbH.

Die Jelmoli-Liegenschaft wird ab März saniert. Danach im Jahr 2027 zieht Manor auf einer Verkaufsfläche von rund 13'000 Quadratmetern ein, verteilt auf 3 Etagen. Den bisherigen Standort an der Bahnhofstrasse hatte Manor wegen stark gestiegener Mietpreise nach jahrelangem Rechtsstreit aufgegeben.

Mit dem Einzug von Manor ist das «neue» Jelmoli-Haus nun zur Hälfte vermietet. Auf der anderen Hälfte der Fläche entstehen in den oberen Geschossen Büroräume sowie ein Gastronomie- und Freizeitangebot. Auf der Dachterrasse soll es ebenfalls ein Restaurant geben.

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