Mujinga Kambundji ist Patronin für Hightech-Transportsystem
Schnellste Schweizerin für die schnellste Kapsel

Swissloop geht am 22. Juli in Los Angeles erneut auf Rekordjagd. Die Studenten der ETH Zürich schicken dieses Mal die Kapsel «Mujinga» ins Rennen. Letztes Jahr hatten die jungen Schweizer Tüftler den dritten Rang belegt.
Publiziert: 23.05.2018 um 20:30 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 06:30 Uhr
Christian Kolbe

Zunächst bockt «Mujinga», selbst eine pompöse Inszenierung mit Musik und Rauch kann sie nicht durch den kleinen Testtunnel in einem ehemaligen Flugzeughangar in Dübendorf ZH locken. Erst mit vereinter Kraft gelingt es dem ETH-Studentenverein Swissloop, «Mujinga» den wartenden Journalisten etwas näherzubringen. Der Frust sitzt tief: «Beim ersten Test hat es noch funktioniert, jetzt haben wir Verbindungsprobleme, können die Kapsel nicht ansteuern», sagt Luca Di Tizio (24), ETH-Student und Vorstandsmitlied von Swissloop, zu BLICK. 

«Mujinga», das ist der Name der futuristischen Transport-Kapsel, mit der Swissloop zum zweiten Mal am Hyperloop-Geschwindigkeitswettbewerb von Tesla-Gründer Elon Musk (46) teilnehmen wird. Benannt ist die Kapsel nach Mujinga Kambundji (25), der schnellsten Frau der Schweiz. Sie sei sehr stolz, dass die Kapsel ihren Namen trage, sagt Di Tizio: «Ich bin selber Leichtathlet, habe mit Mujinga schon oft trainiert. Unser Team soll so sein wie sie: schnell und sympathisch.»  

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So stellen sich die ETH-Studenten vom Verein Swissloop den Einsatz ihrer Transportkapsel vor. Auch Menschen sollen einmal in dieser Art fortbewegt werden.
Foto: ZVG

Man mag den sympathischen Studenten von Swissloop die missglückte Medien-Vorführung verzeihen, am Hyperloop-Wettbewerb zählt aber nur eines: Speed! Hyperloop steht für ein Transportsystem der Zukunft, das sich Visionär Musk ausgedacht hat. Eine Art Rohrpost, in der Kapseln – die Pods – im Vakuum hin- und herrasen und Personen oder Güter über weite Strecken transportieren sollen. Am 22. Juli kürt Musk einmal mehr die schnellsten Kapseln für seine Röhren.

Swissloop setzt sich gegen 5000 Mitbewerber durch

Das Team aus drei Studentinnen und 17 Studenten von der ETH Zürich und weiteren Deutschschweizer Hochschulen schickt eine Kapsel mit Elektroantrieb an den Start. Swissloop hat sich gegenüber 5000 Mitbewerbern durchgesetzt. Nur 20 Teams haben die Musk-Einladung nach Kalifornien erhalten.

Sarah Springman (61), Rektorin der ETH Zürich, ist vom Projekt beeindruckt. Die ehemalige Spitzentriathletin weiss, worauf es ankommt, um die harte Konkurrenz zu schlagen: «Es braucht viel Planung und Teamfähigkeit. Diese Erfahrung ist für die Studenten sehr wertvoll.»

Es gilt den dritten Platz von 2017 zu verdauen. Damals versagte der Swissloop-Pod «Escher» kläglich! So hiess die Kapsel, mit der der Studentenverein letztes Jahr im Finale in Kalifornien stand. Die Sieger-Kapsel erreichte eine Geschwindigkeit von 324 km/h. 

Dieses Jahr will man siegen. «Wir sind viel weiter als 2017, damals hatten wir zwei Monate vor dem Rennen noch gar keinen Prototyp. Nun können wir ausgiebig testen», sagt Di Tizio. Eine Hauptprobe vor den Medien ist am Mittwoch missglückt – vielleicht ein gutes Omen für das Rennen im Juli.

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