Müsterli im Briefkasten
Post will Kunden mit WC-Ente rumkriegen

Die Post spielt Samichlaus. Bis Weihnachten verteilt sie drei Müsterli. Diese sind zwar gratis, doch die Kunden zahlen trotzdem einen Preis.
Publiziert: 05.10.2016 um 09:13 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:09 Uhr
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Post-Chefin Susanne Ruoff macht ihre Pöstler zum Samiclaus: Sie verteilen bald Gratis-Müsterli.
Foto: MARCEL BIERI
Guido Schätti

Die Post kommt einfach nicht voran. Seit Jahren bekniet sie die Kundschaft, doch bitte die «Stopp Werbung» von den Briefkästen zu entfernen. Doch die meisten stellen sich taub. Nur wenige wollen sich den Briefkasten verstopfen lassen.

Die Post verteilt Müsterli der WC-Ente.
Foto: ZVG

Nun greifen die Marketing-Spezialisten von Post-Chefin Susanne Ruoff (58) in die Trickkiste: Sie fixen die Kunden mit Gratis-Müsterli an. In einzelnen Gebieten verteilen die Pöstler in den kommenden Monaten Mini-Portionen Maggi-Bouillon, WC-Ente und Familia-Müesli.

«Sie sind dabei», flötet die Post in einem Schreiben. «In Ihrem Wohngebiet verteilen wir von Oktober bis Dezember 2016 jeden Monat ein attraktives Warenmuster.»

Werbe-Kleber liegt bei

Auch Familie-Müseli sollen im Briefkasten landen.
Foto: ZVG

Diese sind zwar gratis, doch die Kunden müssen dennoch etwas dafür tun: Sie müssen die «Bitte keine Werbung»-Kleber von ihren Briefkästen entfernen. Die Post legt dem Schreiben extra einen Kleber mit der Aufschrift «Werbung Ok!» bei, um den alten zu überkleben.

Schon in den beiden Vorjahren versandte die Post an mehr als eine halbe Million Kunden die Müsterli-Warnung. Diesmal sind es 330'000 Kunden in Zürich, Winterthur, St. Gallen und Chur. Die Post-Werbung erhalten auch Kunden mit «Bitte keine Werbung»-Klebern auf dem Briefkasten.

Die Post hat in den vergangenen Jahren private Direct-Mail-Firmen aufgekauft. Der Goodwill lastet nun in den Büchern. Der Erfolg lässt auf sich warten: Letztes Jahr schrumpfte der Versand von unadressierten Briefen um 1,7 Prozent.

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