Morgen kommt der Singles’ Day in die Schweiz
Shopping nicht nur für einsame Herzen

Bis Weihnachten dauerts noch 44 Tage. In nur einem Tag ist aber online schon Bescherung: Am 11. November ist Singles' Day. Was der Schnäppchentag bietet und wie das Weihnachtsgeschäft aussieht.
Publiziert: 10.11.2018 um 14:33 Uhr
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Aktualisiert: 05.01.2019 um 21:32 Uhr
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In 44 Tagen ist Weihnachten. Eine EY-Umfrage zeigt, was Schweizerinnen und Schweizer dieses Jahr unter den Christbaum legen wollen.
Foto: Getty Images
Julia Fritsche

Morgen startet der chinesische Singles' Day zum Sturm auf die Schweiz. Rund 30 Händler wollen zum 11. 11. in ihren Online-Shops saftige Rabatte anbieten. Das zeigt eine Auswertung des Aktionenportals Blackfridaydeals. Wird sich nach dem Black Friday nun ein weiterer Schnäppchentag im November etablieren?

In Asien ist der Singles' Day bereits eine Macht: Allein der Online-Gigant Alibaba erzielte 2017 an diesem Tag 25 Milliarden Dollar Umsatz! Seinen Ursprung hat der Tag für die Alleinstehenden an chinesischen Unis. Die Wahl fiel wegen der vier symbolträchtigen Einsen auf den 11. November. Zum grossen Rabatt-Tag machte ihn aber erst Alibaba.

In der Schweiz tut sich Media Markt als Wegbereiter hervor. Bereits seit Donnerstag verspricht der Heimelektronik-Händler grosse Rabatte – nicht nur online, sondern auch in den Filialen. Auch Fust, Vögele Shoes, Dosenbach, Amorana und Qualipet werben mit Singles'-Day-Aktionen. Rund zwei Wochen später geht der Rabatt-Wahnsinn mit Black Friday und Cyber Monday weiter.

310 Franken Geschenkbudget

Vielleicht landen die einen oder anderen Käufe am 24. Dezember dann auch unter dem Christbaum. Schliesslich läuft neben den Schnäppchentagen bereits der Weihnachtsverkauf an. Zumindest ein Indikator deutet auf gute Geschäfte hin: Schweizerinnen und Schweizer haben für ihre Weihnachtsgeschenke dieses Jahr ein rekordhohes Budget. 310 Franken wollen sie im Schnitt ausgeben, zeigt eine Umfrage des Beratungsunternehmens EY. 18 Franken mehr als im letzten Jahr. 2018 haben vor allem Männer die Spendierhosen an. Sie wollen im Schnitt 328 Franken für Geschenke lockermachen. Frauen 37 Franken weniger.

Foto: Infografik

Unter dem Christbaum tut sich 2018 die Einkommensschere weiter auf. Gutverdiener mit einem Einkommen von über 100'000 Franken wollen 2018 deutlich mehr für ihre Geschenke ausgeben. Wer dagegen weniger als 60'000 Franken verdient, schnallt dieses Jahr den Gürtel enger. Ganze 540 Franken beträgt die Differenz zwischen den höchsten und tiefsten Ausgaben für Geschenke – doppelt so viel wie vor einem Jahr.

Geschenke mit Ablaufdatum

Für Geschenkgutscheine wollen die Befragten auch in diesem Jahr am meisten ausgeben, allerdings etwas weniger als auch schon. Mehr dafür gibts für Lebensmittel und Spielwaren. Esswaren sind die beliebteste Kategorie unter den Geschenken. «Statt die vierte Vase oder das zehnte Parfüm wollen viele gerne etwas Nützliches verschenken», erklärt Marta Kwiatkowski den Trend, Expertin beim GDI. Etwas, das man dann auch verbrauche. Die Gefahr, bei essbaren Geschenken etwas falsch zu machen, sei gering. Trotzdem schenke man etwa mit einem guten Olivenöl etwas Besonderes und Luxuriöses. 

«Gerade im Bereich Lebensmittel hat sich zuletzt viel entwickelt und Food hat stark an Bedeutung gewonnen», so die Expertin. Die Auswahl an Produkten mit einer interessanten Story sei riesig. Ein Beispiel dafür seien edle Salze aus den entlegensten Regionen der Welt.

Online-Trend gebremst

Wo besorgen sich die Päckli-Schenker ihre Waren? Wo sie es auch im letzten Jahr gemacht haben. Gute Nachrichten sind das für die Warenhäuser, Einkaufszentren und Fachgeschäfte. Sie können ihren Anteil halten und die Online-Welle bremsen. Am meisten punkten kann der stationäre Handel laut der EY-Umfrage dadurch, dass die Käufer die Geschenke vor Ort unter die Lupe nehmen und gleich mitnehmen können. Besonders wer mit dem Geschenkkauf bis Heiligabend zuwartet, dürfte darüber froh sein. Immerhin 17 Prozent warten mit ihren Käufen bis zwei Wochen vor der grossen Bescherung. 

Laut der EY-Umfrage kauft dagegen nur etwa jeder Fünfte schon im November. Vielleicht machen sich Singles'-Day-Schnäppchenjäger am Sonntag also selbst ein Geschenk.

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