Das Logo in Rot-Weiss, Schweizerkreuz, traditionelle Schweizer Gerichte: So geht die Migros Zürich am Donnerstag mit einer neuen Take-away-Kette an den Start. Der Grossverteiler will offenbar nichts anbrennen lassen.
Gegen 2,7 Milliarden Franken Umsatz machen Schweizer Läden mit der Verpflegung für unterwegs. Der Markt ist brutal umkämpft. Wer bei den Kunden nicht ankommt, ist schnell wieder weg vom Fenster. Die Investitionen sind futsch.
Erste Station macht der neue Migros-Laden in der Halle Löwenstrasse im Hauptbahnhof Zürich. Noch sieht man nicht in den Laden hinein, eine Absperrung mit Appenzeller Alpenmalerei verdeckt die Sicht. BLICK hatte dennoch Gelegenheit, Frau Helvetia, so heisst der Shop, in die Töpfe zu schauen.
Züri-Geschnetzeltes mit Rösti
Ofeguck, Hacktätschli, Öpfelwähe, Rheinthaler Ribel: «Wir setzen auf Swissness mit alten Rezepten und verpacken sie originell», sagt Sprecher Francesco Laratta von der Migros Zürich.
Jeder Kanton stelle seine Spezialität in regelmässigem Wechsel vor. Zur Eröffnung gebe es Züri-Geschnetzeltes mit Rösti. Preis pro Portion: 15.80 Franken. Auch zum Mitnehmen: Getränke wie Rivella oder Gazosa ab 3.50 Franken.
Mit dieser Kette geht Migros weiter als Coop. Die Basler Rivalin setzte vor dem orangen Riesen auf Take-away mit Swissness – allerdings nur mit Backwaren. Zopf und Zöpfli heisst die Kette, mit der Coop Ende September 2016 im Bahnhof Bern startete.
Ob Passanten und Pendler auf das Migros-Konzept abfahren, bleibt offen. Der Grossverteiler ist vom Erfolg überzeugt. Zumal Frau Helvetia auch Alkoholika serviert, was den Läden mit dem M im Logo verboten ist. Bier, Wein und Schnäpse liegen aber auf der Schiene der Kunden. Auch die Öffnungszeiten von 6 Uhr morgens bis 21 Uhr abends.
Weitere Standorte in Prüfung
Konzeptgenau ist auch die personelle Besetzung: Chefin des Ladens ist eine Frau: Passend heisst sie Susann Zürcher. Sie schmeisst den Laden, inklusive Produktion vor Ort, im Schichtbetrieb von fünf Uhr früh bis nach 22 Uhr. Und das täglich – auch sonntags. Ihr zur Seite stehe ein Dutzend Mitarbeiter, die Hälfte von ihnen in Teilzeit.
Zu den kurzfristigen Expansionsplänen will sich Sprecher Laratta noch nicht äussern. Weitere Standorte an Bahnhöfen und Lagen mit hohen Kundenfrequenzen seien jedoch in Prüfung. Mittel- bis langfristig sollen Konsumenten aber landesweit bei Frau Helvetia einkaufen können.