Möbelriese macht beim Umsatz rückwärts
Jetzt kündigt Ikea Schweiz Preissenkungen an – wegen Ösi-Import XXL Lutz?

Der Möbelriese hat das Umsatz-Rekordergebnis aus dem Vorjahr nicht verbessern können. Nun werden die Preise für einige Produkte dauerhaft gesenkt. Darüber hinaus setzt Ikea Schweiz verstärkt auf die Bereiche Dienstleistung, neue Mini-Filialen und Geschäftskundinnen.
Publiziert: 07.11.2022 um 10:01 Uhr
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Aktualisiert: 07.11.2022 um 10:07 Uhr
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Ikea hat ein gutes Jahresergebnis erzielt – obwohl der Vorjahresumsatz nicht erreicht wurde.
Foto: PIUS KOLLER
Jean-Claude Raemy

Kein neuer Rekord. Ikea Schweiz hat im per Ende August 2022 abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von fast 1,2 Milliarden Franken erzielt. Das sind 5 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr. Damit erreicht der schwedische Möbelriese hierzulande das Rekordergebnis von 2021 nicht mehr. Grund dafür sei «das veränderte Konsumverhalten mit mehr Ausgaben für Reisen und Freizeit». Denkbar ist aber auch, dass die Offensive des österreichischen Konkurrenten XXL Lutz in der Schweiz Ikea Kundschaft wegschnappt.

Ikea Schweiz verteidigt mit einer Ankündigung: Um weiterhin «die attraktivsten Preise für jedes Budget» bieten zu können, wird der schwedische Möbelriese die Preise von 100 «beliebten Produkten» langfristig senken und weitere 200 kurzfristige Preissenkungen für die 1,89 Millionen registrierten Ikea-Family-Mitglieder vornehmen.

Günstige Möbel gibt es übrigens auch im Secondhand-Geschäft: Seit Herbst 2018 können Kundinnen und Kunden gebrauchte Ikea-Möbel an das Unternehmen zurückverkaufen. Das Volumen solcher Transaktionen ist im letzten Jahr um 20 Prozent gestiegen. Was bei Ikea Rückkaufkosten und tiefere Verkaufspreise mit sich führt.

Dienstleistungen sind gefragt

Der im letzten Jahr stark gewachsene Anteil am Online-Verkauf liegt stabil bei 23,3 Prozent. Insgesamt wurden 52,9 Millionen Website-Besuche verzeichnet. Der Online-Verkauf bleibt also wichtig. Trotzdem wurden in den Ikea-Stores immer noch 11,8 Millionen physische Besuche verzeichnet.

Laut Ikea suchen nämlich immer mehr Kunden professionelle Unterstützung bei der Wohnungseinrichtung. So war mehr als jeder dritte getätigte Verkauf durch eine Serviceleistung wie Planung, Montage und Installation oder «Click & Collect» ergänzt.

Neues Ladenformat

Diesem Bedürfnis kommt Ikea mit dem neuen Ladenformat «Plan and order point» entgegen, das es seit September in Chur und seit heute Montag (7. November) auch auf 300 Quadratmetern in Zürich gibt. Dieses bietet einen Erlebnisraum mit Einrichtungsmodellen zum Anfassen, kostenloser Planung von Küchen und Schränken sowie persönlicher Beratung.

Stark gewachsen ist auch das B2B-Segment «Ikea for Business» für Geschäftskunden, mit einem Plus von 33 Prozent. Dieses Wachstum hängt mit dem anhaltenden Trend zu hybriden Arbeitsmodellen zusammen.

Ein Jubiläumsjahr steht an

Wie auch immer sich das Geschäft weiter entwickelt: Gefeiert wird im aktuellen Geschäftsjahr so oder so. 2023 feiert Ikea Schweiz 50 Jahre Präsenz in der Schweiz. Ikea feiert zudem weltweit das 80-jährige Bestehen.

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