«Pfister schauen wir uns sehr, sehr genau an», sagte Saliger im Gespräch mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA. «Da passiert einmal ein bis zwei Jahre gar nichts.» Eine Namensänderung sei «überhaupt kein Thema», ebenso wenig ein Personalabbau. «Das ist in der Schweiz ein Nationalheiligtum.»
Bis Ende Januar soll Pfister in den Einkaufsverband der Gruppe, Giga, integriert werden. Neben XXXLutz, Möbelix und Mömax sind auch zahlreiche deutsche Möbelhändler wie Möbel Brügge, Dodenhof oder Poco im Giga-Einkaufsverband gebündelt. Sie alle gehören zum Lutz-Imperium.
XXXLutz hatte im Oktober den Kauf von Pfister bekannt gegeben. Bereits damals hatten sowohl der österreichische Möbelriese wie auch die Verkäuferin F.G. Pfister Holding versucht, die Ängste der Angestellten zu zerstreuen. Alle 1'800 Mitarbeitenden der Pfister Gruppe würden zu den gleichen Konditionen wie bisher weiterbeschäftigt. Auch die bisherigen Markennamen Möbel Pfister, Hubacher, Egger und Svoboda würden beibehalten werden. Der Pfister-Holding hat der Deal laut Medienberichten mehr als 500 Millionen Franken gebracht.
XXXLutz war erst im September 2018 mit einem eigenen Möbelhaus in den Schweizer Markt eingetreten - in Rothrist direkt neben der Möbel-Pfister-Marke Hubacher. Dank dem Zukauf ist der Konzern nun mit insgesamt 24 Standorten vertreten. Ein zweiter XXXLutz-Standort ist in Affoltern am Albis geplant. In Summe sollen zehn XXXLutz-Standorte entstehen - unabhängig von Pfister.
Interesse wird dem Konzern auch an der Migros-Tochter Interio nachgesagt, die der orange Riese zum Verkauf stellt. Saliger wiegelt ab: «Zum jetzigen Zeitpunkt nicht.»
Nach der jüngsten Einkaufstour, bei der XXXLutz neben Pfister auch Kika in Osteuropa sowie Roller und tejo/Schulenburg in Deutschland übernommen hat, ist XXXLutz inzwischen der zweitgrösste Möbelhändler der Welt nach Ikea.
«Wir wollen überall, wo wir sind, die Nummer 1 sein. Das ist kein Geheimnis. Wir wollen nicht zulassen, dass sich reine Digital-Player und Amerikaner den Möbelhandel in Europa holen», sagte Saliger.
Neue Länder hat das Unternehmen derzeit nicht auf dem Schirm. «Vielleicht kommen ein, zwei Länder in den nächsten Jahren dazu, das könnte passieren», sagte Saliger. Sonst will der Möbelhändler vor allem in bestehenden Märkten wachsen, etwa in Deutschland, Serbien und Rumänien. Auch Polen sei ein interessanter Markt. Ausserhalb von Europa will sich XXXLutz nicht niederlassen.
(SDA)