Im Rahmen einer Überprüfung hätten Spezialisten für Holzbeschaffung und Forstwirtschaft von Ikea im Herbst 2020 eine routinemässige Kontrolle bei dem Unternehmen aus China durchgeführt, hiess es weiter. Dabei seien die gefälschten Herkunftsnachweise entdeckt worden.
Das nicht verifizierbare Holz, das von diesem Lieferanten verwendet wurde, habe im Geschäftsjahr 2020 einen Anteil von 0,28 Prozent des gesamten Holzverbrauchs von Ikea ausgemacht. In der Schweiz habe man vom besagten Lieferanten knapp 30'000 Artikel verkauft.
Betroffen gewesen seien etwa die Produkte Vilto, Förhöja, Bekväm, Norden, Fintrop und Norraker. Beim Vergehen handle sich um einen Verstoss gegen die Richtlinien des Möbelhändlers, hiess es weiter.
Im Zusammenhang mit falsch deklariertem Holz machte Ikea bereits vor wenigen Wochen Schlagzeilen: Mitte Oktober hatte das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) in zwei Fällen ein Verwaltungsstrafverfahren wegen Verdachts auf wiederholte Falschdeklaration gegen den Möbel-Riesen eröffnet. Auslöser dafür war eine Anzeige des Bruno Manser Fonds von Ende August beim WBF respektive dem Eidgenössischen Büro für Konsumentenfragen (BFK).
Ikea Schweiz wies die Vorwürfe damals zurück. Geschäftsleitungsmitglied Aurel Hosennen erklärte im Schweizer Radio SRF, es komme immer wieder vor, dass Labels in den Einrichtungshäusern fehlten. Grund dafür sei, dass diese bei Ikea von Hand angebracht würden. In jeder Filiale würden täglich 80 bis 100 Labels ersetzt, weil sie verloren gingen. Hosennen betonte im Radiobeitrag, Ikea Schweiz verfüge über die Informationen. «Wir wissen von jedem Produkt, von jedem Lieferanten, mit welchem Holz er arbeitet und woher es kommt.» In der Lieferkette werde nur legal geschlagenes Holz verwendet.
Im Mai war das Einrichtungshaus zudem in die Kritik geraten, weil es angeblich illegal geschlagenes Holz aus der Ukraine und Rumänien in seiner Lieferkette hat oder hatte. Eine britische Nichtregierungsorganisation hatte die Vorwürfe erhoben und auch der «Kassensturz» von Schweizer Fernsehen SRF hatte im Juni darüber berichtet.
In der Schweiz müssen Holz und Holzprodukte gemäss der entsprechenden Bundesverordnung deklariert werden. Sowohl die Holzart wie deren Herkunft müssen angegeben werden. Das BFK kontrolliert die Einhaltung in den Unternehmen und informiert einmal jährlich über die Ergebnisse. (SDA)