Die Initianten wollen mit der Plattform CHANCE5G einen Beitrag für einen «faktenbasierten Dialog» leisten und zur Versachlichung der Debatte über die umstrittene 5G-Technologie beitragen, wie es in der Mitteilung zur Lancierung der Plattform vom Freitag heisst. Initiiert und finanziert wurde sie vom Schweizerischen Verband der Telekommunikation asut und seinen Mitgliedern, insbesondere den Netzbetreibern Sunrise und Swisscom, dem Infrastrukturdienstleister Cellnex sowie den Infrastrukturanbietern Ericsson und Huawei.
Der Ausbau mit 5G werde heute aufgrund «fehlenden Wissens, falschen Schlüssen und Unsicherheiten politisch und gesellschaftlich stark ausgebremst», heisst es in der Mitteilung. Sie sei aber für die Attraktivität und den wirtschaftlichen Aufschwung der Schweiz wichtig, weil sie die Basis für neue Anwendungen und Geschäftsmodelle schaffe. Zudem könnten dank der Technologe Ressourcen nachhaltiger und effizienter genutzt werden.
Gegner der neuen Mobilfunkgeneration fürchten sich insbesondere vor gesundheitlichen Schäden. Die Technologie unterscheide sich technisch und in seiner Wirkung kaum von 4G und WLAN und es seien keine wissenschaftlichen Belege für eine Gesundheitsgefährdung gefunden worden, wenn die internationalen Schutzempfehlungen berücksichtigt werden, heisst es in der Mitteilung. Mit der Plattform wollten die Initianten «falsch geschürte Ängste» richtigstellen.
Mit Beispielen wollen sie diese Ängste nehmen und mit Beispielen das Thema aus dem Bereich der High-Tech-Industrie in lebensnahere Gefilde ebringen. So ermögliche die 5G-Technologie ermögliche Innovationen auch «in der bodenständigen Landwirtschaft». So könne etwa die Nahrungsmittelproduktion von der neuen 5G-Technologie profitieren, wie es in der Mitteilung heisst.
Dank der neuen Technologien sei etwa eine sogenannte Vertikale Landwirtschaft möglich, die Massenproduktion pflanzlicher und tierischer Erzeugnisse in mehrstöckigen Gebäuden ermöglicht. Dadurch soll Blattgemüse, Kräuter und Beeren ganzjährig lokal, wasser- und energieeffizient produziert werden können.
Aus Sicht von Marcel Florian, der Lösungsansätze für dieses Vertical Farming entwickelt, bietet dies Potenzial für eine regionalere Lebensmittelversorgung. 5G werde dabei für Innovationen sorgen.
Hinter der Plattform CHANCE5G stehen 45 Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Abgesehen von der Grünen-Fraktion gibt aus allen Bundeshausfraktionen Politikerinnen und Politiker, die als Botschafter oder Botschafterinnen der Plattform aufgelistet werden.
Auch diverse Verbände wie das Konsumentenforum, dem Dachverband der ICT-Wirtschaft, der Gewerbeverband und Hoteleriesuisse gehören zur Trägerschaft.
(SDA)