Es ist ein schwerer Schlag für den Wirtschaftsstandort Winterthur ZH: Die Sulzer Chemtech AG hat den Abbau von 55 ihrer insgesamt 281 Stellen in der Schweiz angekündigt. Betroffen sind die Standorte Winterthur, Oberwinterthur und auch Allschwil BL.
Für die Gewerkschaft Unia ist die Ankündigung unverständlich, da das Unternehmen über ausreichend Mittel verfügt, Anpassungen ohne Schaden für die Angestellten vorzunehmen. Die Unia fordert als Sofortmassnahme eine Verlängerung des gesetzlichen Konsultationsverfahrens, wie es in einer Mitteilung heisst.
Forschung und Entwicklung weg
Vom geplanten Abbau bei Sulzer Chemtech AG wären unter anderem das Mischergeschäft, die Forschung und Entwicklung sowie Support- und Servicefunktionen betroffen. Die Ankündigung reiht sich ein in eine lange Reihe von Entlassungswellen beim Traditionsunternehmen ein.
Das Unternehmen des Sulzer-Konzerns stellt Maschinen für die Raffinerie, Petrochemie und die chemische Industrie her. Die Abbaupläne werden mit dem tiefen Ölpreis und Nachfragerückgängen im Zusammenhang mit der Corona-Krise begründet.
Warum keine Kurzarbeit?
Man könne die angespannte Situation bei Sulzer Chemtech nachvollziehen, schreibt der Verband Angestellten Schweiz. Er fordert aber die Unternehmensführung auf, zusammen mit der Arbeitnehmervertretung sorgfältig zu prüfen, welche Stellen mit geeigneten Massnahmen trotzdem erhalten werden könnten. «Zu denken ist dabei insbesondere an Kurzarbeit.» (pbe)