Mitarbeiter kündigen, Partner wenden sich ab
Die Party ist aus im Walliser Surfpark Alaïa Bay

Der Park in Sitten, der künstliche Wellen für Surfer anbietet, steckt in Schwierigkeiten. Entlassungen und Kündigungen sind an der Tagesordnung. Die Anlage habe ihre Seele verloren. Partner wenden sich ab. Die 250 Angestellten sind verunsichert. Wie weiter?
Publiziert: 12.10.2023 um 20:12 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2023 um 20:13 Uhr
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Vom Profi bis zum Anfänger kommen im Alaïa Bay alle auf ihre Kosten.
Foto: keystone-sda.ch
Léo Michoud

Der Surfpark Alaïa Bay in Sitten VS war bisher von Erfolg gekrönt. Die Fans strömten herbei und das Unternehmen hat sich von einem Start-up, das von einer Handvoll Enthusiasten geführt wurde, zu einer Firma mit 250 Angestellten entwickelt. Mit Restaurant und eigener Unterkunft.

Der Gründer, Adam Bonvin, hat auf dem kommerziellen Erfolg seines Babys aufgebaut, um die Aktivitäten zu diversifizieren. Eine zu schnelle Entwicklung? In einem Artikel hat «Le Nouvelliste» zahlreiche Hinweise auf die Probleme rund um das Becken gesammelt, das Surfern und Nervenkitzel suchenden Menschen künstliche Wellen bietet.

Beunruhigende Entwicklungen

Seit der Eröffnung des Wassersportkomplexes Domaine des Îles in Sion im Jahr 2021 scheint die Firma Alaïa zu florieren. In letzter Zeit gab es aber einige beunruhigende Entwicklungen. So hat Alaïa diesen Sommer mehrere wirtschaftliche Partnerschaften beendet:

  • Mit den Bergbahnen von Crans-Montana und Helvepark für den Betrieb des Snowparks
  • mit dem TCS-Campingplatz in Sitten, der sich an einem Surfcamp-Angebot beteiligte
  • mit Wakesurf Léman

Schliesslich scheint die Zusammenarbeit mit der Stadt Sitten für den Betrieb der Jugendherberge gefährdet.

Es gibt Gerüchte über Veränderungen in der Geschäftsleitung. Adam Bonvin ist zwar immer noch im Organigramm als CEO von Alaïa aufgeführt, soll sich aber derzeit in Japan befinden, um sich um die Entwicklung der Firma im Ausland zu kümmern. Sein Bruder Alexandre, Gründer des Unternehmens Audacia Group, das sich auf die Übernahme von E-Commerce-Unternehmen spezialisiert hat, scheint seit Juli die Zügel in die Hand genommen zu haben.

Alaïa hat seine Seele verloren

Alexandre Bonvin möchte die Schrauben anziehen, um einen finanziellen Absturz zu vermeiden. In den Augen eines ehemaligen Angestellten, der von «Le Nouvelliste» zitiert wurde, ein Zeichen dafür, dass «die Party vorbei ist».

Alaïa wird zudem vorgeworfen, ihre Seele verkauft zu haben, die sie in den Anfängen noch ausgezeichnet hat. «In einem Umfeld von Enthusiasten wie Surfern ist das unverzeihlich», kritisiert ein anonymer Mitarbeiter. Diejenigen, die gekündigt haben oder gefeuert wurden, warnen vor einer hohen Fluktuation unter den Mitarbeitern. «Drei Viertel der Leute, die ich kannte, sind gegangen», sagt eine ehemalige Mitarbeiterin.

Verlagerung nach Zug

Die Walliser Zeitung listet noch weitere aktuelle Probleme auf, wie zum Beispiel bevorstehende Vertragsänderungen, eine zukünftige Verlagerung nach Zug – wo drei der sechs Firmen der Alaïa-Gruppe besteuert werden – oder die monatelange Schliessung des Wellenbads. Kurz: Es ist längst nicht mehr alles so cool, wie die Surfer uns glauben machen wollen.

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