Reis ist für fast jeden zweiten Menschen das Hauptnahrungsmittel. Allerdings fehlen ihm wichtige Nährstoffe. Mangelernährung und Erkrankungen sind die Folge. Dem will die ETH nun entgegenwirken – mit einem Super-Reis.
«Unsere Resultate zeigen, dass es möglich ist, in einer einzigen Reispflanze mehrere wichtige Mikronährstoffe für eine gesunde Ernährung zu kombinieren», sagt Navreet Bhullar, Oberassistentin im Labor für Pflanzenbiotechnologie der ETH Zürich. Normaler Reis besitzt kaum Spurenelemente, der gentechnisch veränderte Super-Reis hingegen enthält Eisen, Zink und Beta-Karotin.
Ein wissenschaftlicher Erfolg: Bhullar und ihr Team forschten mehrere Jahre daran. Ihnen ist nun gelungen, die vier Gene für die Mikronährstoffe an einem einzigen Ort im Reis-Erbgut einzusetzen. Durch Kreuzungen kann so der Gehalt von Eisen, Zink und Beta-Karotin in Reissorten verschiedener Länder erhöht werden.
Erste Tests auf dem Feld folgen
«Würde man 70 Prozent des derzeit verzehrten weissen Reises durch unsere Multinährstoff-Linie ersetzen, könnte zusätzlich zur verbesserten Versorgung mit Eisen und Zink jetzt auch schon die Vitamin-A-Versorgung markant verbessert werden», sagt Bhullar.
Noch befindet sich der Super-Reis im Teststadium. Er wird im Gewächshaus angepflanzt und untersucht. Das ETH-Team will ihn aber bald unter kontrollierten Bedingungen im Freiland testen. Bis der Reis weltweit eingesetzt werden kann, dauert es laut Bhullar mindestens noch fünf Jahre.