Für Nick Hayek (60) Chef der Swatch Group steht bereits fest: Die neue Zertifizierung bringt die Schweizer Uhrenindustrie im Kampf gegen Digitalisierung und Smartwatches weiter.
Darum gehts: In Genf gab Hayek zusammen mit dem Eidgenössischen Institut für Metrologie (Metas) den Startschuss zu einem neuen Zertifizierungsstandard für Uhren.
Jede mechanische Uhr, die es schafft, bei einem Magnetfeld von 15'000 Gauss relativ genau zu bleiben, erhält ein «offizielle Zertifizierung». Gauss ist die Einheit für magnetische Flussdichte.
Mechanische Uhren sind prinzipiell etwas ungenau. Jene, die sich «antimagnetisch» nennen, halten etwa 1000 Gauss stand. Magnetfelder sind überall. Laptops und Smartphones verstärken sie zusätzlich.
Bekenntnis zum Uhren-Standort Schweiz
Ausgangspunkt für die Zertifizierung ist das Master Co-Axial-Uhrwerk der Swatch-Marke Omega. Es widersteht 15'000 Gauss. Einzelne Modelle sind seit diesem Jahr im Handel. Hayek spricht von einem «revolutionären Uhrwerk».
Im Zentrum steht eine Sprialfeder aus Silizium. Die Feder ist das Herz jeder mechanischen Uhr. Doch sie ist anfällig auf magnetische Strahlen.
Der Swatch-Chef schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Marke Omega wird im Luxussegment weiter gestärkt und die Schweizer als Uhren-Mekka profitiert, weil hier die Standards gesetzt werden. «Die Schweiz ist führend und soll führend bleiben», betont Hayek.