Mit Geld und Mitarbeitern
Helsana hilft dem Roten Kreuz

Das Schweizerische Rote Kreuz und die Krankenkasse Helsana spannen im Kampf gegen das Coronavirus zusammen. Aus einer schon vor der Krise angedachten Partnerschaft wird nun ein akuter Einsatz gegen die Corona-Pandemie.
Publiziert: 06.04.2020 um 10:45 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2020 um 11:59 Uhr
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Das Coronavirus Drive-In Testzentrum auf dem BEA-Expo-Gelände in Bern.
Foto: keystone
Christian Kolbe

Die Krankenkasse Helsana spendet dem Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) eine Million Franken und stellt Freiwillige, die im eben erst eröffneten Corona-Test-Zentrum in Bern zum Einsatz kommen. Dieses Drive-In-Testzentrum ist das erste seiner Art in der Schweiz und steht allen offen. Das heisst, die ganze Bevölkerung kann sich dort testen lassen, nicht nur Risikogruppen.

Dieses stösst bei der Bevölkerung auf grosses Interesse, wie Thomas Heiniger (62), Präsident SRK, auf Anfrage von BLICK sagt. «Die beiden ersten Tage seit Inbetriebnahme waren innert kürzester Zeit ausgebucht. Wir waren gut darauf vorbereitet, konnten den Ansturm gut bewältigen und die Wartezeiten kurz halten.»

Helsana-Mitarbeiter helfen im Testzentrum

Möglicherweise folgen dem Pilotprojekt in Bern bald weitere Testzentren. Denn umfangreiche Tests gelten als eine wichtige Massnahme im Kampf gegen das Coronavirus. «Wenn sich der Prozess in Bern bewährt und genügend Material vorhanden ist, kann das rasch auch an anderen Standorten umgesetzt werden», stellt Heiniger in Aussicht.

Beim Aufbau weiterer Testzentren würde sicher auch Helsana helfen. Im Moment aber steht der Betrieb des Testzentrums in Bern im Vordergrund. Dort stehen auch Mitarbeiter der Helsana im Dienst. «Zum Einsatz kommen dabei auf rein freiwilliger Basis Mitarbeitende mit medizinischer Qualifikation bzw. Erstausbildung», erklärt Daniel Schmutz (52), CEO von Helsana gegenüber BLICK. Die Krankenkasse stelle ihre Mitarbeiter für eine Zeit von ein bis zwei Wochen zur Verfügung.

In den letzten Jahren haben viele Experten aus dem Gesundheitswesen zu Krankenversicherern gewechselt. Dass sie nun ihr Wissen und ihre Erfahrung in der Krise in Spitälern oder eben Testzentren zur Verfügung stellen, macht durchaus Sinn.

Eine Million für Masken und Hilfsangebote

Helsana stellt nicht nur Freiwillige, sondern spendet dem SRK auch eine Million Franken. Unter anderem wird Geld für die Beschaffung von Schutz- und Hygienemasken verwendet. Eine halbe Million fliesst in Unterstützungsangebote des SRK: «Dazu zählen unter anderem die finanzielle Unterstützung von Menschen, die infolge der Pandemie in eine soziale und finanzielle Notlage geraten sind. Oder auch kostenlose Lieferdienste für Lebensmittel oder Medikamente für Risikogruppen», erklärt Schmutz.

Das Geld für die Spende stammt aus den sogenannt «Freien Mittel» der Helsana. Das Geld belastet also das aktuelle Budget der Krankenkasse nicht. Fest steht aber: Die Coronakrise wird zu einer extremen Belastung des gesamten Gesundheitswesen – vor allem auch finanziell.

Jetzt müssen Krankenkassen Reserven auflösen

Eine Prognose, wie stark die Gesundheitskosten aufgrund der Corona-Pandemie ansteigen werden, wagt Schmutz nicht. Klar aber ist für den Chef der Helsana, woher das Geld kommen soll, wenn dereinst die Rechnung für die Krise präsentiert wird: «Die Branche hat genügend Reserven, um die durch die Krise ausgelösten Einmaleffekte aufzufangen. Genau für ausserordentliche Zeiten, wie wir sie aktuell erleben, wurden Reserven gebildet.»

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