Mit düsterer «Geldfresser»-Webseite
Sunrise greift UPC Cablecom frontal an

Das gibts in der Schweiz selten! In ihrer neuen Kampagne «Geldfresser stoppen» schiesst Sunrise scharf gegen die UPC Cablecom. Das mit der Transparenz ist in dieser Branche ist aber so eine Sache.
Publiziert: 07.03.2016 um 16:14 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 03:33 Uhr
Die düstere Geldfresser-Webseite von Sunrise richtet sich namentlich gegen UPC Cablecom.
Lorenz Keller

Heute hat Sunrise eine Anti-Cablecom-Seite aufgeschaltet.

Nicht nur der Titel ist eine Provokation: Unter «Geldfresser-stoppen.ch» kann sich der Nutzer sich durch eine düstere Animation klicken. Negativ-Schlagzeilen für die UPC Cablecom sind an die Wand gepinnt. Dazu ein Kabel-Mann, in dessen Augen sich die Dose für den Kabelanschluss spiegelt. Sunrise warnt: «Er will nur an Ihr Geld!»

Darunter gibts eine detaillierte Anleitung, wie man zu Sunrise wechseln, den Kabelanschluss künden und damit rund 400 Franken an Nebenkosten pro Jahr sparen kann. Denn diese Grundgebühren werden ja meist vom Vermieter oder über die Nebenkostenabrechnung verrechnet. «Oft werden so auch Nicht-Kunden zur Kasse gebeten – obwohl sie gar keine Leistung über diesen Anschluss beziehen», sagt Sunrise.

Der Kabelanschluss wird von Sunrise als Geldfresser bezeichnet.

Besonders sauer stösst dem Telekomanbieter auf, dass UPC Cablecom in der Produktewerbung diese Kosten verschweige. «Aus den Preisangaben ist meist nicht ersichtlich, dass zusätzlich die Kabelanschlussgebühren von 33.95 Franken pro Monat zu bezahlen sind», schreibt Stefan Kern, Director Corporate Communications bei Sunrise.

«Wir nehmen das zur Kenntnis»

Bei der UPC Cablecom hat man die aggressive Kampagne bemerkt. «Wir nehmen das zur Kenntnis», sagt Mediensprecher Bernard Strapp nur. Zu allfälligen Reaktionen oder gar rechtlichen Schritten will sich UPC Cablecom nicht äussern. 

Sunrise setzt übrigens laut Eigendeklaration auf Transparenz und deklariere die tatsächlich zu bezahlenden Preise. Selber steht man aber offensichtlich auch nicht hundert Prozent hinter diesem Credo: Denn wer sich direkt über die Geldfresser-Webseite eine Sunrise-Offerte zusammenstellt, ist mitten im Preisdurcheinander der Telekom-Branche. 

Nicht ganz transparent: Zuerst wird der Preis mit Rabatt für drei Monate angezeigt, erst nachher sieht man die tatsächlichen Kosten für längere Zeit.

Die erste Zusammenstellung ergibt in unserem Test einen monatlichen Totalpreis von 90 Franken, ein Klick weiter sind es dann plötzlich 115 Franken.

Die Erklärung: Der reduzierte Preis gilt nur für die ersten drei Monate, danach ist die Monatsgebühr höher. Totale Transparenz gibts bei TV, Handy, Internet und Festnetz eben nur, wenn man selber genau hinschaut. 

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