Kioskbetreiberin Valora ist experimentierfreudig. Noch dieses Jahr veröffentlicht der Konzern eine Brezelkönig-App. Damit kann man die Brezel via Handy bestellen und bezahlen. Bei der Filiale muss man das Gebäck bloss noch abholen. Schlange stehen gehört dann, zumindest in der Theorie, der Vergangenheit an.
Mit der App will der Handelskonzern Erfahrungen sammeln. Denn: «Das ganze Catering- und Auslieferungsgeschäft aus bestehenden Standorten heraus wird in der Schweiz immer wichtiger. Hier machen wir heute trotz grossen Netzen verschiedenster Konzepte noch gar nichts», sagt Konzernchef Michael Mueller (43) im Interview mit der «Handelszeitung».
Neuland betritt Mueller mit der Brezel-App nicht. Bereits heute gibt es von Spettacolo, einer Valora-Tochter, eine App mit der gleichen Funktion. Statt Brezeln bestellt man damit Kafi. Eine Spielerei? «Man kann so die Geschwindigkeit bei der Bedienung erhöhen. Es hilft uns, mehr Kunden pro Standort zu bedienen und so ein Zusatz-Umsatzpotenzial zu erschliessen», erklärt der Chef.
Noch mehr Finanzdienstleistungen
Der Konzern probierte gerne Neues aus. Seit ein paar Monaten vergibt die Kiosk-Betreiberin Kredite. Kleinkredite (zwischen 1000 und 3000 Franken) unter dem Namen ok-Cash, gibt es bereits für 18-Jährige. «Grundsätzlich ist der Gebrauch von ok-Cash gut mit dem allseits gängigen Kauf auf Rechnung vergleichbar», rechtfertigt Mueller den Beschluss.
Das neue Geschäftsfeld sei sehr erfolgreich. «Wir planen, in nächster Zeit noch weitere Finanzdienstleistungen zu lancieren», so der Konzernchef zur «Handelszeitung».
Auch für Breezelkönig hat Mueller grosse Pläne. «Bis Ende 2017 sind international 50 zusätzliche Brezelkönig-Filialen geplant, in Österreich, Frankreich und anderen Ländern. Bis 2018 werden es wohl 100 sein.» (bam)