Missstände bei Subway
Razzia beim Sandwich-Sikh

Freitagvormittag fuhr die Arbeitsmarktkontrolle in Begleitung der Polizei im Hotel Langenthal ein. Es gehört dem indischen Geschäftsmann Ranji Masuta, der mit Dumping-Löhnen in drei Subway-Filialen für Ärger sorgte.
Publiziert: 27.05.2016 um 18:48 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 15:48 Uhr
Hotel Langenthal mit Subway: der «Big Boss» soll der Inder Ranjit Masuta sein.
Foto: ING
Moritz Kaufmann, Ulrich Rotzinger

Unangekündigter Besuch für den indischen Geschäftsmann und Hotelbesitzer Ranjit Masuta (Bild). Am Freitagvormittag fährt die Arbeitsmarktkontrolle Bern in Masutas Hotel-Restaurant Langenthal ein. Flankiert von Polizisten in voller Montur. «Sie sind direkt in die Büros der Hotelleitung gestürmt», sagt ein Angestellter zu BLICK. Anschliessend seien alle Mitarbeitenden befragt worden.

Zum Grund der Razzia wollten sich die Behörden nicht äussern. Bei der Kantonspolizei Bern hiess es lediglich, dass es sich nicht um eine strafrechtliche Untersuchung handle.

Foto: Fabian Biasio

Fakt ist jedoch: Seit der SonntagsBlick und BLICK Mitte Mai über massives Lohndumping in den Subway-Filialen in Dietikon ZH, Langenthal BE und Interlaken BE berichte, ist beim Inder der Teufel los. Masuta gilt als «Big Boss» dieser Subway-Filialen, hält sich aber immer schön bedeckt im Hintergrund. Anfragen beantwortet er nicht.

Dass Masuta unter verstärkter Beobachtung steht, deckt sich mit Berichten von Augenzeugen. Sie wollen in den vergangenen Tagen beobachtet haben, wie Kartons mit Akten-Ordnern aus dem Hotel Langenthal geschafft wurden.

Die Bundesanwaltschaft hatte Masuta ab 2006 im Visier – wegen Betrugs und Missbrauchs. Masuta wurde Millionär mit Telefonkarten. Mit denen konnten Ausländer billig nach Hause telefonieren. Doch auf den Karten waren offenbar weniger Minuten drauf als angegeben.

2013 schreibt die Bundesanwaltschaft in einem Communiqué zerknirscht, dass die Vorwürfe wahrscheinlich zuträfen. Doch es liessen sich keine Geschädigten mehr finden. Verurteilt wurde Masuta, den der BLICK damals als «den frechsten Sikh der Schweiz» bezeichnete, nie.

Durch die Subway-Enthüllungen ermutigt, zeigten ihn zuletzt Subway-Mitarbeiter an.

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