Die Migros hat letztes Jahr 663 Millionen Franken Gewinn gemacht. Das ist ein Minus von 16,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Grund für den Gewinneinbruch sind Wertberichtigungen bei Tochtergesellschaften des Konzerns, sagt Migros-Chef Herbert Bolliger (64) im Video-Interview mit BLICK. Beispiele für die Nachjustierungen: der Möbelhändler Interio, Buchladen Ex Libris und das Warenhaus Globus. Hier lagen die Umsätze deutlich unter Vorjahr.
Insgesamt kletterte der Umsatz des Detailhandelsriesens im letzten Jahr um 1,2 Prozent auf 27,7 Milliarden Franken. «Der nach wie vor starke Franken und der in der Folge konstant hohe Einkaufstourismus sowie der Online-Handel haben unser Geschäft auch im vergangenen Jahr geprägt. Dass wir in diesem Marktumfeld unseren Umsatz weiter steigern konnten, ist ein Erfolg», sagt Bolliger.
Starkes Wachstum im Ausland und online
Der Markt in der Schweiz ist für die Detailhandels-Sparte des Grossverteilers zu weiten Teilen gesättigt. Darum weicht die Migros zum Wachsen auch ins Ausland aus. Ein Blick dorthin zeigt: Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Detailumsatz im Ausland um 103 Millionen auf 1,8 Milliarden Franken zu. Das ist ein Plus von 6,2 Prozent. Damit macht das Auslandgeschäft jetzt schon ein Zwölftel des Migros-Umsatzes aus.
Und auch das Online-Geschäft wächst stark: Dieser Umsatzposten wuchs um 15,8 Prozent auf 1,8 Milliarden.
Noch besser fällt der Umsatz von nachhaltig hergestellten Produkten aus, der ingesamt um 6,6 Prozent auf 2,9 Milliarden wuchs: Zum Beispiel verdoppelte die Migros den Umsatz mit der deutschen Bio-Marke Alnatura. Und auch nachhaltig gefangener Fisch und Produkte mit dem Regio-Label Aus der Region, für die Region verkauften sich deutlich besser.
Fachmärkte kriseln
Auf der anderen Seite schlagen die Fachmärkte auf die Bilanz: Micasa, SportXX, Melectronics, Do it + Garden und Obi machten zusammen mit 1,6 Milliarden Franken 1,2 Prozent weniger Umsatz. Noch mieser lief es beim Möbelhaus Interio, dessen Umsatz um 7,6 Prozent auf 168 Millionen absackte. (bam/kst/uro)