Überwältigend war das Ja zur Minder-Initiative im März 2013: 67,9 Prozent der Schweizer Stimmbevölkerung sagten Ja. Der Tenor war klar: Die Löhne der Chefs sind zu hoch. Ein Triumph für den inzwischen in den Ständerat gewählten Unternehmer Thomas Minder. Er hatte die Initiative lanciert.
Etwas mehr als zwei Jahre später folgt die Ernüchterung. Seit 2014 ist die Minder-Initiative in Kraft. Wie eine Auswertung von Klingler Consultants und eine Arbeit der Uni Zürich zeigen, steigen die Cheflöhne aber munter weiter.
Aktionäre winken Löhne durch
Durchschnittlich 5,6 Prozent stiegen die CEO-Löhne derjenigen Firmen, die im Schweizer Börsenmarktindex SMI kotiert sind. Bei kleineren Firmen im Index SMIM stiegen die die CEO-Löhne sogar um 8,3 Prozent.
Bei den Verwaltungsräten ist das Bild weniger klar. Hier wurden einige Löhne drastisch erhöht, während andere stark gekürzt wurden.
Die Interpretation liegt auf der Hand: Die Aktionäre, welche dank Minder mehr Rechte haben, stutzen die Löhne nicht. Stattdessen winken sie sie durch. Da hilft auch die Minder-Initiative nichts. (kaz)