Den UBS-Hauptsitz in Zürich dürften die wenigsten kennen. Die Schaltzentrale des Weltkonzerns mit 60'000 Mitarbeitern und 1,2 Milliarden Franken Gewinn liegt nämlich nicht, wie viele denken, am Zürcher Paradeplatz gleich vis-à-vis der Credit Suisse, sondern ein paar Hundert Meter weiter an der Bahnhofstrasse 45. Hier hatte die Schweizerische Bankgesellschaft (SBG) bis zur Fusion vor 21 Jahren mit dem Basler Bankverein ihren Sitz.
Nach drei Jahren Bauzeit erstrahlt der UBS-Hauptsitz nun in neuem Glanz. Der im Jahr 1917 erstellte Bau wurde über die Jahre mehrmals renoviert und erweitert. Nach 100 Jahren erhielt das Gebäude zum ersten Mal eine Komplettsanierung, «um das Gebäude zu öffnen, den künftigen Nutzerbedürfnissen anzupassen und städtebaulich aufzuwerten», wie Katrin Koch, Managing Director bei der UBS, anlässlich der ersten Begehung erläutert.
Säulenhalle dominiert den Eingang
Äusserlich hat sich das Gebäude aufgrund der denkmalgeschützten Fassade kaum verändert. Aufgeräumt hat das Zürcher Architekturbüros EM2N, verantwortlich für Konzept und Umbau, den sogenannten Münzhof. Dieser wurde in den Jahren 1915 bis 1917 nach Plänen der Architekten Pfleghard und Haefeli erbaut. «Die Halle ist einerseits ein sehenswertes Baudenkmal, andererseits aber auch die Drehscheibe der UBS-Geschäftsstelle», sagt Koch.
Das knapp 200 Quadratmeter grosse Forum, das die Säulenhalle umschliesst, steht laut UBS für vielfältige Anlässe zur Verfügung – von Ausstellungen über Vorträge bis zu Kundenveranstaltungen. Zu sehen ist derzeit ein Weihnachtsmarkt. Im Erdgeschoss gibt es neue Geldautomaten, die rund um die Uhr zugänglich sind. Entlang der Bahnhof- und Pelikanstrasse öffnen Anfang Dezember zudem vier Ladengeschäfte und ein Gastronomiebetrieb ihre Tore.
UBS schweigt sich über die Kosten aus
Im ersten Stock empfangen die UBS-Kundenberater künftig millionen- und milliardenschwere Kunden. Dafür wurden Sitzungsräume mit feinem Teppich, Sitzungstische aus Edelholz und massig Kunst an den Wänden hingepflanzt. Ein Hodler hier, ein Armleder da. Und irgendwo am Hauptsitz an der Bahnhofstrasse 45 sitzen auch UBS-Chef Sergio Ermotti und sein Kader.
Über die Kosten schweigt sich die UBS aus. Auch das Architekten-Duo Mathias Müller und Daniel Niggli von EM2N dürfen sich zu den Baukosten nicht äussern. Klar ist: Drei Jahre Bauzeit plus jahrelange Planung haben Millionen verschlungen. Zum Vergleich: Der Umbau des Hauptsitzes der Zürcher Kantonalbank, ebenfalls an der Bahnhofstrasse. hat 200 Millionen Franken gekostet. Die Komplettsanierung des UBS-Hauptsitzes dürfte dem in nichts nachstehen.