Elon Musk braucht einen Nachfolger. Das verlangt seine Einigung mit der US-Börsenaufsicht (SEC). Diese wurde nötig, weil Musk mit einem Tweet Spekulationen um einen Rückzug von der Börse ausgelöst hatte und damit den Aktienkurs in die Höhe trieb. Damit verletzte der Tesla-Chef Börsenregeln. Noch muss ein Gericht die beschlossenen Massnahmen absegnen. Das wird für heute erwartet.
Seinen Aufsichtsposten wird Musk aber nun abgeben. Noch ist er nämlich CEO und Verwaltungsratspräsident in einem. Favorit für den bald freien Job ist laut «Financial Times» James Murdoch (45). Die Finanzzeitung bezieht sich in ihrem Bericht auf zwei anonyme Quellen. Allerdings sollen noch andere Namen kursieren. Zuvor hatte schon «New York Times» über Murdochs Jobaussichten berichtet.
Murdoch hat schon einen Fuss in der Tür
Die Vermutung zu Murdoch kommt nicht von ungefähr. Der 45-Jährige ist seit vergangenem Jahr Teil des Tesla-Aufsichtsgremiums. Dort soll er zusammen mit einem weiteren Neuzugang für mehr Unabhängigkeit sorgen.
Murdoch ist der Sohn von Milliardär und Medienmogul Rupert Murdoch (87). Zusätzlich zum Tesla-Job hat er wie sein Vater mehrere Füsse in der Medienwelt. Seit kurzem aber weniger: Erst diese Woche ist er beim Medien- und Telekomkonzern Sky zurückgetreten, und auch seinen Posten beim Medienhaus 21st Century Fox gibt er bald auf. Diesen hatte er vor rund drei Jahren von seinem Vater übernommen. Nun wird aber die Unterhaltungssparte von Walt Disney gekauft, und Murdoch schafft sich damit freie Kapazitäten – vielleicht für einen neuen Tesla-Job.
Murdoch ist verheiratet und hat drei Kinder. Seine Frau arbeitet für die Clinton Climate Initiative. In der Vergangenheit hat er die Clinton Stiftung mehrfach mit Spenden unterstützt.
Musks Tweet ist auffällig
Elon Musk selbst hat umgehend den Bericht von «Financial Times» auf Twitter kommentiert. Dieser sei inkorrekt.
Der Zeitpunkt seines Tweets allerdings führt umgehend wieder zu Spekulationen, wie das Portal «Marketwatch» berichtet. 1.20 Uhr früh an der Pazifikküste, wo Musk zu Hause ist, ist 4.20 Uhr. Und die Zahlenfolge 420 sei möglicherweise in Insiderwitz zu Marihuana und zudem eine Referenz auf Musks eigenen Tweet von Anfang August, der die Börsenaufsicht auf den Plan gerufen hatte. Der Tesla-Chef schrieb damals, die Finanzierung sei gesichert, um Tesla zum Preis von 420 Dollar pro Aktie zu privatisieren.