Für die eigene Vermarktungsorganisation Pharmalys werden «alle strategischen Optionen» geprüft. Das Geschäftsmodell Pharmalys in der heutigen Ausgestaltung könne innerhalb der Hochdorf-Gruppe nicht nachhaltig erfolgreich geführt werden, begründet die Konzernführung ihren Entscheid bezüglich Pharmalys.
Hochdorf hält derzeit 51 Prozent an Pharmalys, die unter den Marken Primalac und Swisslac Babynahrung und Cerealien in über 40 Ländern vertreibt. Insgesamt soll der Geschäftsbereich Baby Care aber weiter gestärkt und internationalisiert werden, heisst es in der Medienmitteilung vom Montag.
Einher mit der neuen Strategie geht auch die Schliessung einer Fabrik in Deutschland: Mit der Absicht, Babynahrung ausschliesslich in der Schweiz zu produzieren, habe das dortige Produktionswerk keine strategische Relevanz mehr, heisst es. Hochdorf führt in diesem Zusammenhang bereits Verkaufsverhandlungen mit der Uckermärker Milch GmbH.
Während Hochdorf in den nächsten 12 Monaten für den Bereich Dairy Ingredients eine neue Strategie erarbeiten wird, wird der Geschäftsbereich Cereals & Ingredients, der ursprünglich im Konzern als milchunabhängiges Standbein aufgebaut hätte werden sollen, «mangels kritischer Grösse und Skalierbarkeit» aufgegeben. Einzelne Produktekategorien von Cereals & Ingredients sollen aber in Dairy Ingredients integriert werden.
Bis Ende Jahr abgeschlossen sein soll gemäss Hochdorf die Evaluation strategischer Alternativen für die Tochtergesellschaften Marbacher Ölmühle GmbH, Snapz Foods AG sowie der Zifru Trockenprodukte GmbH, die alle zu Cereals & Ingredients gehören. Bereits weiter gediehen ist die Frage nach der Zukunft der Hochdorf South Africa Ltd: Diese Tochter wird demnächst an die African Chocolate Café Ltd. veräussert.
Wie bereits im Frühling kommuniziert rechnet der Verwaltungsrat von Hochdorf für das laufende Halbjahr aufgrund deutlich höherer Kosten und Abschreibungen mit einem massiv schlechteren Ergebnis. Infolge der notwendigen strategischen Neuausrichtung kommen nun weitere Wertberichtigungen dazu, wie aus dem Communiqué vom Montag hervorgeht. (zas/SDA)