Der Gewinn und damit auch die Profitabilität dürften deshalb im erwarteten Rahmen ausfallen. Emmi hat vergangenes Jahr für 3,91 Milliarden Franken Produkte wie Caffè Latte, Gerber-Fondue oder Toni-Joghurt verkauft. Das entspricht einem Wachstum von 5,6 Prozent. Organisch stieg der Umsatz um 3,6 Prozent. Damit hat Emmi die eigenen sowie die Erwartungen der Finanzgemeinde deutlich übertroffen.
Hauptsächlich verantwortlich für die Zunahme war das Auslandgeschäft, wie Emmi am Mittwoch mitteilte. Emmi ist nämlich mit Tochtergesellschaften und Beteiligungen in 14 Ländern weltweit tätig und hat im Ausland auch acht eigene Molkereien. Insbesondere Gesellschaften mit einem höheren Gastronomie-Anteil hätten nach dem Rückgang im Vorjahr meist wieder ein organisches Wachstum ausweisen können, heisst es.
Am stärksten wuchs das Unternehmen in der Division Americas, zu der nebst den USA, Kanada, Chile, Brasilien und Mexiko auch die Geschäfte in Tunesien, Frankreich und Spanien gehören. Dort legte das Unternehmen laut der Mitteilung organisch um 9,6 Prozent zu. Allerdings war hier die Vergleichsbasis tiefer, weil das Geschäft im Vorjahr wegen der Coronakrise - vor allem im Gastronomiebereich - stark eingebrochen war.
Nebst den Wachstumsmärkten in Brasilien, Mexiko und Tunesien hätten vor allem die US-Gesellschaften zugelegt, heisst es in der Mitteilung. Und dabei habe sich auch bereits die im Vorjahr übernommene Emmi Dessert USA ausgezahlt. Das alles führt dazu, dass Emmi 37,8 Prozent des Umsatzes in der Division Americas erzielte - im Vorjahr waren es noch 34,6 Prozent gewesen.
Emmi hat vergangenes Jahr zudem in den USA eine Grossübernahme getätigt: Es wurde der grösste Fetaproduzent des Landes, Athenos, gekauft. Diese Akquisition eingerechnet beträgt das (anorganische) Plus in der Division Americas sogar 15,4 Prozent.
Ein organisches Wachstum von 5,2 Prozent wies zudem die Division Europa auf, die 662 Millionen zum Umsatz beitrug. Die Wachstumstreiber waren die italienischen Dessertspezialitäten sowie Emmi Caffè Latte. Dafür verkaufte das Unternehmen in dieser Division, zu der die Töchter in Deutschland, Italien, den Niederlanden, Grossbritannien und Österreich gehören, weniger Käse und Fondue - mit Ausnahme der Marke Kaltbach.
Anders als bei den ausländischen Töchtern konnte das Geschäft in der Schweiz den Vorjahresumsatz hingegen nicht übertreffen. Es nahm organisch um 2,2 Prozent ab. Hier ist die Vergleichsbasis allerdings auch deutlich höher, weil das Geschäft in der Schweiz 2020 vom Lockdown profitierte.
Nun seien die Kunden im Detailhandel aber wieder weitgehend zu alten Konsumgewohnheiten zurückgekehrt und gingen nun auch wieder öfters im Ausland einkaufen. Ausserdem blieb das Geschäft im Gastronomiebereich sowie mit Industriekunden laut der Mitteilung nach wie vor stark von der Pandemie geprägt und die Umsätze verharrten deutlich unter dem Vorkrisenniveau.
Trotz weltweit deutlich höherer Inflationsraten und stark gestiegener Inputkosten gibt sich Emmi für die Gewinnprognosen zuversichtlich. Das Unternehmen erwartet einen operativen Gewinn (EBIT) von 275 bis 290 Millionen Franken und eine Reingewinnmarge zwischen 5,2 und 5,7 Prozent.
Emmi gehe davon aus, bei beiden Zahlen im mittleren Bereich der angestrebten Bandbreiten abzuschneiden. Die genauen Gewinnzahlen veröffentlicht das Unternehmen am 4. März 2022.
(SDA)