Die Spitzen der Branche trafen sich am Freitag zu einem Milchgipfel, um Wege aus der Krise zu finden. In einem Manifest fordern sie einen Mix aus verschiedenen Massnahmen, wie der Schweizer Bauernverband (SBV), die Schweizer Milchproduzenten (SMP) und die Branchenorganisation (BO) in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben.
So soll die Milchpolitik grundsätzlich überprüft werden. Die heutigen Rahmenbedingungen für den Molkereimilchmarkt erachtet die Branche als nicht mehr ausreichend.
Um die Milchproduktion in der Schweiz zu retten, brauche es aber auch Sofortmassnahmen. Im Raum stehen höhere Tierwohlbeiträge und eine zusätzliche Absatzförderungsoffensive. Eine zentrale politische Forderung der Branche ist der politische Flankenschutz, um die Vorgaben bei Menschen und Preis in Milchkaufverträgen zu stärken.
Von der Politik verlangt die Branche aber auch eine Nachfolgelösung für die Schweizer Ausfuhrbeiträge gemäss dem sogenannten Schoggigesetz. Bislang gewährte der Bund Subventionen für Exporte von Landwirtschaftsprodukte in die ärmsten Länder. Nachdem die Welthandelsorganisation WTO vergangenen Dezember diese verbot, strich auch der Bundesrat ab April die Beiträge.
Der Milchpreis ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken, im Durchschnitt um 10,6 Prozent auf knapp 60 Rappen pro Kilogramm. Besonders stark war der Rückgang bei der Molkereimilch und der verkästen Milch, wie aus dem «Marktbericht Milch» des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) vom Februar hervorgeht. Kaum von den Preissenkungen betroffen war hingegen die Biomilch.
Im Bericht werden verschiedene Gründe für die Entwicklung genannt: So sei die Produktion im In- und Ausland gestiegen, gleichzeitig seien die Preise auf den Weltmärkten gesunken, namentlich für Milchpulver und Butter. Zudem mache die Frankenstärke den Schweizer Milchproduzenten zu schaffen.