Im täglichen Kampf um Marktanteile und Kunden sind Migros und Coop ärgste Konkurrenten. Immer wieder machen deren Chefs klar, dass sie das Heu nicht auf derselben Bühne haben.
Und nur im Notfall wagt sich ein Chef eines grossen Detailhändlers aufs politische Parkett. Das nur, wenn ureigene Interessen betroffen sind.
Kurz vor der Volksabstimmung zur Durchsetzungs-Initiative am kommenden Sonntag beziehen die beiden Platzhirsche im Detailhandel (gemeinsamer Umsatz: 54 Milliarden Franken) erstmals Stellung.
Coop-Chef Joos Sutter lehnt das SVP-Begehren ab: «Ich glaube nicht, dass die Initiative das richtige Mittel ist», sagt er.
Fakt ist: Mehr als ein Drittel aller Angestellten des Grossverteilers mit Sitz in Basel sind Ausländer.
Deutlicher wird Migros-Chef Herbert Bolliger: «Diese Vorlage ist gefährlich, weil sie in schwerwiegender Weise den Rechtsstaat gefährdet», sagt er zu BLICK.
Und weiter: «Die Initiative missachtet zentrale Verfassungsgrundsätze. Jeder Mensch hat bei uns zum Glück Anspruch auf ein faires Gerichtsverfahren, egal welchen Pass er oder sie hat. Wenn wir diese Errungenschaft aushebeln, verkommt die Schweiz zu einer Bananenrepublik.»
In diesem Jahr stellten sich bereits zahlreiche Schweizer Konzern-Chefs gegen das SVP-Begehren, darunter Novartis-Chef Joe Jimenez und Roche-Chef Severin Schwan. (uro/gs)