Migros tauscht Säckli für Backwaren aus
Auch fürs Brötli ist jetzt Schluss mit Plastik

Die Grossverteiler sagen dem Plastik in Verpackungen den Kampf an. Seit die Raschelsäckli 5 Rappen kosten, ist ihr Verbrauch massiv zurückgegangen. Nun gehts auch dem Brotsäckli aus Plastik an den Kragen.
Publiziert: 20.04.2018 um 21:10 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:10 Uhr
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Die Migros setzt bei ihren neue Brotsäckli auf Papier.
Foto: Sascha Meier
Patrik Berger und Bianca Lüthy

Für viele Junge gehört es zum allmorgendlichen Ritual: Sie kaufen sich in der Migros einen Energy-Drink und zwei Gipfeli. Die verpacken sie im Plästiksäckli mit dem praktischen Schnürli und machen sich auf den Weg in die Schule oder ins Büro.

Damit ist nun Schluss: Die Migros nimmt die Plastiksäckli in der Brotabteilung aus dem Sortiment. Und ersetzt sie durch Säcke aus Papier, die nur noch einen kleinen Plastikstreifen haben, damit die Verkäuferin sofort sieht, was sie tippen muss. 

Neu in verschiedenen Grössen

«Die neuen Brotbeutel werden in der ganzen Schweiz eingeführt», bestätigt Migros-Sprecher Patrick Stöpper die Recherchen von BLICK. Die Filialen würden ihre Bestände an Plastiksäckli noch aufbrauchen. Danach dominiert die Variante aus Papier. «Der Beutel ist aus FSC-zertifiziertem Papier», so der Sprecher. Neu gibt es zwei verschiedene Grössen.

Dass die Papiertüten eine Reaktion auf die Raschelsäckli sind, die nun 5 Rappen kosten, streitet die Migros ab. Es seien keine Fälle bekannt, dass Kunden sich im Brotregal mit Säckli bedient hätten, um ihre restlichen Einkäufe gratis zu transportieren. «Auch die Plastiksäckli beim Gemüse werden wir beibehalten», heisst es beim orangen Riesen. 

Bei Coop ab 2019 nur noch Papier

Auch Konkurrentin Coop setzt beim Offenverkauf von Brötli vermehrt auf Verpackungen aus Papier. «Bis Anfang 2019 sollten in allen Filialen der Schweiz nur noch Papiersäckli erhältlich sein», sagt Andrea Bergmann, Sprecherin von Coop, zu BLICK. Aus hygienischen Gründen werden die Säckli weiterhin gratis sein. «Und zwar dort, wo ein direkter Kontakt zu Lebensmitteln besteht oder kleine Mengen offen verkauft werden.»

Bei Denner dagegen bleibt vorderhand alles beim Alten. «Bei unverpackten Kleinbroten im Offenverkauf bieten wir Plastiksäcklein an. Bei vorverpackten Broten kommen auch Mischpackungen mit Papier und Plastik zum Einsatz», sagt Denner-Sprecher Thomas Kaderli.

«Ein Schritt in die richtige Richtung»

Die Umweltorganisation Oceancare begrüsst die Initiative der beiden Grossverteiler. «Das ist ein Schritt in die richtige Richtung», wie Silvia Frey, Leiterin Wissenschaft und Bildung, sagt. «Die Alternativen sind noch nicht optimal, denn sie haben immer noch ein Sichtfenster aus Plastik.»

Einen noch grössere Handlungsbedarf sieht Frey bei Früchten und Gemüse. «Da müsste man mehr unternehmen, um den Plastikverbrauch zu reduzieren.»

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